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nettesau 10-01-2007 19:49

Ich halte die MwSt-Erhöhung für längst hinfällig.

Ich denke wir leben schon seit mehr als 30 Jahren stark über unseren Verhältnissen. Das die Schuldenuhr immer weitertickt und der Handlungsspielraum für zukünftige Generationen immer enger geschnallt wird scheint hier schon niemanden mehr zu intressieren. Uns Westeuropäern geht es zu Zeiten der Globalisierung immernoch verdammt gut. Pauschal über Politiker schimpfen oder von "menschenwürdigen Leben" sprechen halte ich dann doch für "Jammern auf ziemlich hohem Niveau" :/

Zitat:

Zitat von Sven
Da werden Doppelverdiener, vor allem die mit hohem Einkommen, ganz klar bevorzugt während die mit weniger Geld auch nicht so viel bekommen und Alleinerziehende mal wieder komplett leer ausgehen....

Der Sinn hier ist ja auch das die Kinderquote der Akademiker ansteigt ;)

saemikneu 10-01-2007 20:37

Also wegen der Benachteiligung der Armen muss ich raptorfs zustimmen.
Auch wenn das nicht so ins Gewicht fällt, schliesslich gibt Herr und Frau Europäer wenigiger für Nahrung als als Herr und Frau Asien.
Also spielt zumindest das bei den (Grund-)Nahrungsmitteln kaum eine Rolle (nicht mal in Schweden, wo der Satz 25% beträgt - gut, die Preise sind etwa wie bei uns - sauhoch)

Aber rap: Das ist zwar Off aber ich schreibs trotzdem, gehe aber nicht mehr weiter darauf ein:
Ein Einheitssatz (Merz sprach von 6%), also EIN Satz für ALLES (auch auf Grundnahrungsmittel wie Brot, Milch etc, die mit 2.3% "Reduzierter Satz für Güter des täglichen Bedarfs"), besteuert werden) verteuert diese.

klaus52 11-01-2007 00:51

Zitat:

Zitat von saemikneu (Beitrag 1409204)
Also wegen der Benachteiligung der Armen muss ich raptorfs zustimmen.
Auch wenn das nicht so ins Gewicht fällt, schliesslich gibt Herr und Frau Europäer wenigiger für Nahrung als als Herr und Frau Asien.
Also spielt zumindest das bei den (Grund-)Nahrungsmitteln kaum eine Rolle (nicht mal in Schweden, wo der Satz 25% beträgt - gut, die Preise sind etwa wie bei uns - sauhoch)

Äh bei Nahrung gibt es auf jeden Fall keine Benachteiligung... dafür gilt nach wie vor der verminderter Mehrwertsteuer-Satz von 7% - da hat sich gar nichts verändert durch die Erhöhung!

Deswegen seh ich das eigentlich ähnlich wie LoMo und die Mehrwertsteuer als relativ gerecht an. Wer viel, und teure Produkte kauft, wird stark besteuert, wer wenig ausgibt muss auch relativ wenig zahlen.... und so wird jeder anhand seiner Kaufkraft besteuert - ohne Schlupflöcher (oder nur in geringem Maßen ;)), nicht wie bei manch anderer Steuer...

Cosima 11-01-2007 01:30

Du fragst warum wir nicht den Aufstand proben?Ganz einfach wir sind es gewohnt belogen zu werden!

LordMordred 11-01-2007 11:13

Zitat:

Zitat von raptorsf (Beitrag 1409172)
also einigen wir uns darauf, dass die schwachen Einkommen (Rentner, Arbeitslose, Working Poor etc.) mehr unter einer MWSt-Erhöhung leiden als gute Einkommen (genau das habe ich ja immer geschrieben)....

Darauf können wir uns teilweise einigen, alle die Arbeiten und somit ein Einkommen haben werden proportional belastet. Arbeitslose werden härter belastet und dabei kann keinen Fehler entdecken.

Zitat:

Zitat von raptorsf
...Der Satz ""..Bezogen auf das Lebenseinkommen dürfte sich allerdings eine weitgehend proportionale Belastungswirkung ergeben," habe ich bewusst nicht zitiert, weil dies doch eine sehr gewagte Zukunfsprognose ist, die ich auch schlicht nicht nachvollziehen kann....

Nein du hältst die Prognose für sehr gewagt, da sie nicht deiner Meinung entspricht.
Zitat:

Zitat von raptorsf
...
Wieso soll sich eine heute erhöhte (proportional wieder) Belastung im Laufe der Zeit relativieren bzw. gar umkehren? Damit müsste man ja wieder fundamentale Steueränderungen vornehemen (Reduzierung bzw. gar Abschaffung der MWSt, Erhöhung der Abzugsmöglichkeiten oder ähnliches). Das sehe ich aber überhaupt nicht - oder kannst Du mir das plausibel erklären?...

Ich weiß nicht ob es für dich plausibel klingt, aber da steht doch nichts anderes, als dass bei allen die ein Lebenseinkommen haben sich die Belastung proportional einstellt, da diejenigen die weniger haben sich eben auch billigere und/oder weniger kaufen und somit weniger Steuern zahlen als die Besserverdienenden.
Dass die Arbeitslosen und Rentner auf einmal weniger belastet werden steht da ja nicht.
Und warum sich das erst einpendeln muss, hat wohl ein wenig mit den Lohnnebenkosten und deren Umlagen zu tun.

Zitat:

Zitat von raptorsf
PS: Steuern tuen immer weh - oder kennst Du jemand der gerne Steuern zahlt? (Bezogen auf Deinen ersten Satz)

Nein empfinde ich nicht so, oder wie soll das Zusammenleben finanziert werden? Gehst du von aus, dass irgendwoher ein Superreicher kommt, der, weil er so gut gelaunt ist, das Zusammenleben eines Landes finanziert? - eher nicht, daher zahlen wir alle, gemessen an dem was wir haben, dafür, dass es jemanden gibt, der die Regeln der Demokratie durchsetzt, die Straßen befahrbar hält, jemand der Krank ist gepflegt wird und jemand der keine Arbeit findet nicht verhungert oder erfriert. Dafür zahle ich gerne einen Teil meines Habens, nur wenn es auf einmal mehr fast die Hälfte des Einkommens wird, dann finde ich das etwas übertrieben, vor allem bei dem Gedanken, dass wenn man nur genügend Geld hat man um das Zahlen des Obuluses schon irgendwie rumkommt oder andere eben einfach auf das Zusammenleben sch***, denn man kann ja auch am Staat vorbei arbeiten. Und da beginnt es wo ich keine Lust mehr habe die Steuern zu zahlen, daher sage ich jeder soll 25% seines Einkommens abgeben, ohne einem hin her rum num. Wer 4 € bekommt weiß, dass Einer an den Staat geht und gut.

Sorry, dass ich deinen Post so zerfranst zitiert habe, aber das war wegen der Übersichtlichkeit leichter.


Zitat:

Zitat von mcmaeh;
Ich muss da raptorfs zustimmen. Es hieß letztes Jahr noch maximal 2% auf Seiten der Union und ich finde es auch skandalös die MwST einfach nochmal um einen Prozentpunkt aufzustocken. Dies bedeutet für manche Menschen sicher erhebliche Einbußen in Lebensstandart und Lebensqualität. ...

Sag mir mal bitte, was du als Standart definierst und was dabei erhebliche Einbußen sind und wenn du gerade dabei bist, bitte hebe die Einbußen hervor die durch die MwSt-Erhöhung zu stande kamen. Und komm mir jetzt nicht mit Langzeitarbeitslosen. Deren Standart, schätze ich, definiere ich ein µ anderst als du.

raptorsf 11-01-2007 12:42

diese MWST-Erhöhung bringt rund 25 Milliarden Euro (ausgeschrieben ist das eine Zahl von 25'000'000'000.00) mehr in die Bundeskasse - und der grösste Teil davon zahlt Otto-Normalverbraucher - nicht die Reichen.

Wie man das alles so wegtun kann als "nicht so schlimm", "kann man eh nicht ändern", "trifft eh nur die andern" kann ich nicht verstehen. Klar, ich bin vielleicht etwas extrem in meiner Meinung aber die meisten Deutschen sind scheinbar genau das Gegenteil - es ist ihnen egal. Dann können sich ja die Politiker mit Recht sagen, die 25 Milliarden hat die nicht umgebracht, dann erhöhen wir sie halt nochmals.

Uebrigens, die Strassen werden nicht besser befahrbar durch die MWSt- dafür gibt es die Mineralöl- und Strassenverkehrssteuer
Für Kranke gibts die Krankenversicherung - dafür zahlt man auch Beiträge
Und die Arbeitslosen werden Durch die Arbeitslosenversicherung (Abzüge beim Einkommen finanziert).

Für ALLE Deine Beispiele wird die MWSt nicht eingesetzt.

Nachtrag: Die 2 letzten Absätze bezogen sich auf mein Wissen über das Schweizer Steuerrecht. Ich denke aber nicht, dass dies gross differiert zum Deutschen (ausser den Sätzen ;)). Oder anders rum gefragt: Für was wird die MWSt- bzw. die Erhöhung den eingesetzt?

LordMordred 11-01-2007 13:17

zu deinen 25 Milliarden, mal angenommen Deutschland hätte ca 80 Millionen Einwohner das sind 80 000 000.

25 000 000 000 / 80 000 000 = 25 000 / 80 = 2 500/ 8 = 313

Das heißt selbst wenn sich der Sozialhilfeempfänger, das gleiche leisten könnte und würde wie der Millionär deines Vertrauens, würden alle nach deiner Rechnung 313 € mehr an MwSt im Jahr zahlen.
Da ich aber davon ausgehe, dass der Millionär deines Vertrauens sich ein µ mehr leisten kann und wird als der Arbeitslose am Bahnhof, gehe ich von aus, das er soviel zahlt, das der Herr vom Bahnhof keine 27€ im Monat mehr zahlen muss.

Und das glaubst du wirklich, ja. Du bist immer noch der Meinung, das die Steuern für das eingesetzt werden, für das sie mal eingeführt wurden.
Und du glaubst ernsthaft, das die Krankenversicherungen, die Pflege und Krankenhäuser und Sanis usw. ohne die öffentliche Hand finanzieren?
Und von wem werden wohl Langzeitsarbeitslose oder Sozialhilfeempfänger finanziert, sag mir nicht von der Arbeitslosenversicherung, vielleicht auch aber nicht nur.
Aber davon mal ab, das waren Beispiele welche mit Steuern finanziert werden. Die Schulden sollte man vielleicht auch mal abzahlen, aber die schreib ich nicht hin denn da müsste ich wissen, wann du es liest, denn der Zuwachs an Schulden ist 4-stellig und zwar pro sekunde. Und wenn man da nicht bald etwas gegen macht, werden die Deutschen von ihren Schulden aufgefressen, falls es nicht schon zu spät ist.

Zum Zeitpunkt des Posts: Schulden ca. 1.545.884.178.731 Zuwachs pro sekunde:2.113
Quelle: Bund der Steuerzahler im Kopf der Seite

raptorsf 11-01-2007 14:48

naja, scheinbar zahlst Du bzw. die Mehrheit der Deutschen diese 25 Milliarden zusätzlich gerne und ihr findet es als sinnvoll und nötig. Und ob es 0, 2 oder 3 % mehr oder weniger sind scheint auch egal zu sein.

Na, dann sind ja alle glücklich und zufrieden. :)

LordMordred 11-01-2007 15:17

das hat doch gar nicht mit gerne mehr zahlen zu tun, es ist mehr Geld notwendig und dann doch lieber bei einer Gütergebundenen Steuer, als wieder bei etwas bei dem du es nicht selbst beeinflussen kannst

PS: Außerdem bin ich mit Sicherheit nicht die Mehrheit und wenn ich die Meinung der Mehrheit vertreten würde, wäre ich sehr verwundert und es wäre sehr wahrscheinlich eine Ausnahme.

nettesau 11-01-2007 19:40

Zitat:

Zitat von LordMordred
Und da beginnt es wo ich keine Lust mehr habe die Steuern zu zahlen, daher sage ich jeder soll 25% seines Einkommens abgeben, ohne einem hin her rum num. Wer 4 € bekommt weiß, dass Einer an den Staat geht und gut.

Also das wäre jawohl ziemlich unfair. Frau Holle darf also bei einem Gehalt von 800 Euro und bei 500 Euro fixen Kosten 200 Euro Steuern zahlen. Herr Duck hat bei 10.000 Euro Gehalt und 2000 Euro fixen kosten also 2.500 Euro zu zahlen? Frau Holle hat also vom Gehalt 10% zur freien Verfügung und Herr Duck mehr als 50%?

Das "Millionäre" bei hohen Gewinnen oft nur kleine Summen versteuern müssen liegt daran das man seine Investitionen als Aufwand gegenrechnen darf und so der Gesamtgewinn ziemlich gedrückt wird. Würde man dies nun ändern könnte man davon ausgehen das die Investionen ziemlich zurückgingen und immer mehr Leute auf die Idee kämen in die Berge zu ziehen ;) (konjunktiv ftw!)

ElDono0 11-01-2007 20:12

die frage ist nur meint lord

das da bei seiner steuerrechnung die

lohnsteuer+ kirchensteuer etc + soziabgaben + KV RV AV PV dabei sind?


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