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gersultan 07-02-2003 14:43

Zitat:

Original geschrieben von SWIZZ_RULER
Hitler war net so helle ... er hatte ja sein Goebbels für propaganda war ja sein "propaganda" minister ich denke nicht das man ein volk wieder so täuschen kann man bedenke jeder trottel kann ins internet und mal vergleichen was der "staatschef" oder diktator sagt und was ander nachrichten sagen und das im internet.... also da weiss dann jeder was abgeht... Hitler war eigentlich Dumm wenn man sein letztes Zeugniss ansieht war das nur schelcht ich frage mich immer wieder warum war er ein so guter Rhetoriker und dabei hatte er in Deutscher Sprache eine 5.... oder Mathematik 4 .... nur goebbels war schlau er war echt intelligent..... leider....
Das Internet kann dich auch nicht schützen. Wenn du dich zu einem bestimmten Thema informieren willst, erhälst du immer mind. 2 versch. Meinungen und es bleibt wieder dir selbst überlassen, welcher du mehr Glauben schenkst.

Hitler hatte vor allem die Begabung seine Reden plastisch darzustellen. Sicher kann man dies seiner Malerkunst zuschreiben. Die Menschen liebten und lieben eine bildhafte Sprache. Warum sagen sie, dass die heutige Politik langweilig ist? Weil sie sie nicht nachvollziehen und somit auch nicht verstehen können.

Ich bin mir sicher, das ein Politiker mit Hitlers Begabung und seinem Stab auch heute noch die Massen begeistern kann. Sicher wären die Details anders, aber der Kern gleich:
- Brot und Spiele für das Volk. ... that's all...

Wie könnte es heute von statten gehen? Man gibt den Menschen ein Feindbild zB Moslems, man gibt den Menschen Jobs (Arbeitsplätze werden sicher durch diverse Vertreibungen frei bzw. werden neu erschaffen), man lullt das Volk ansonsten ein (Internet für alle, neueste Kinofilme per TV, preisgünstige live-events) und man scharrt die Oberklasse der Industrie und Banken hinter sich. Man gibt den Menschen noch etwas, worauf sie stolz sein können... voilá: wir haben einen neuen Führer...

Ich bin deutlich gegen eine Zensur der Original-Daten bezgl. dem III. Reich. Sicher bergen sie eine gewisse Gefahr, aber die Gefahr der Glorifizierung aus Unkenntnis schätze ich deutlich höher ein.

Zitat:

Nochmal ganz deutlich: Ich will nicht, dass ein paar Glatzen bei uns ins Kino gehen, sich "Jud Süß" reinziehen und hinterher einen kleinen Pogrom veranstalten. Punkt. Also: Zensur? - Ja, natürlich.
Anders: Ich will das Menschen den Film sehen und sagen:" Mein Gott, sowas darf sich nicht wiederholen". Sie gehen raus und sind aktive Anti-Faschisten. Also: Zensur? - Natürlich nicht.

Ich halte es für sehr gefährlich die Menschen von wichtigen Daten fernzuhalten, weil man denkt, sie würden es nicht verstehen. Dann muss man es ihnen halt begreiflich machen.

Schon damals war die intellektuelle Elite Deutschlands davon überzeugt, dass die Menschen sie nicht verstehen werden und der Widerstand fand fast nur an Uni's etc. statt. Keiner konnte dem "einfachen" Volk begreiflich machen, was vor geht. Schon damals wurde es versäumt zu kommunizieren. Soll der selbe Fehler immer weiter begangen werden?

Schauen wir uns doch die aktuelle Lage an: Die Menschen leiden extrem unter Existenzängsten. Sie wollen, dass jemand sie aus der "Scheisse" heraus holt. Sie brauchen jemanden, dem sie die Schuld geben können. Für mich ist der Nährboden für eine neue faschistoide Gesellschaft schon längst bereitet. Auch ein mögliches Feindbild ist schon da: Die moslemischen Terroristen. Die Angst vor dem Terror kann die Menschen dazu bringen die Augen vor den Gefahren des Faschismus zu verschliessen.

Eine Partei die sich volksnah ausdrücken wird, den Terror bekämpft, das Volk mächtig machen wird und Jobs besorgt, hat sehr gute Chancen in Zukunft unser Land zu regieren. Diese Partei hätte dann sogar die Möglichkeit Deutschland zu unterjochen, mit dem Versprechen, dass der Terror endet. Kein westlicher Staat wird dagegen etwas machen, eher im Gegenteil.

Zusammengefaßt: Wir haben einen fantastischen Nährboden für einen neuen faschistischen Staat, Zensur ist der falsche Weg und es wird bald einen neuen Führer geben...

Zeus 08-02-2003 02:10

Zitat:

Original geschrieben von Raskolnikow seite 1
à la bonne heure - druck einfach ein bisschen Geld (um nicht zu sagen "jede Menge"), halt den Kurs mit politischem Druck stabil: Die Leute werden dich lieben. Wenn du dann noch ein paar Minderheiten ausrottest... - Sie behalten dich noch Jahrzehnte danach in guter Erinnerung.
willst du damit sagen Hitler hat in der inflation geld gedruckt???

ich weiss zwar nicht alles, aber hitler war da noch gar ned an der macht (alleinherrschend) damals war noch SPD KPD und Zentrum die vorherrschenden, erst später gabs nen rechtstrend, der wieder abklang und danach hat hitler seine putschversuche gemcht (so stehts in unserem geschichtsbuch) sass dann in festungshaft mit seinem sekretär und diktierte ihm den ersten band seines buches "mein kampf"...

ich hab das buch mal versucht zu lesen, aber das ist rechte scheisse pur *kotz*
wer hat das von euch durchgeschaft???
worum gings eigentlich in dem buch??

Raskolnikow 08-02-2003 02:26

Mein Kampf ist Scheiße, da hast du absolut Recht... Das, was ich an Auszügen kenne, reicht mir. Ich frage mich, ob die Millionen Deutschen, die das damals im Regal stehen hatten, wirklich so dumm waren, oder das vielleicht niemals gelesen haben...

Wenn ich sage Hitler hat Geld gedruckt, dann meine ich seine Wirtschaftspolitik nach der Machtergreifung. Natürlich beziehe ich mich dabei nicht auf die 23/24er Inflationskrise.

gersultan 08-02-2003 03:41

Zitat:

Original geschrieben von Raskolnikow
Mein Kampf ist Scheiße, da hast du absolut Recht... Das, was ich an Auszügen kenne, reicht mir. Ich frage mich, ob die Millionen Deutschen, die das damals im Regal stehen hatten, wirklich so dumm waren, oder das vielleicht niemals gelesen haben...
der große Teil hatte es wirklich nie gelesen. Es wurde zB bei Eheschliessungen vom Standesamt verschenkt etc. pp.

Moltke 08-02-2003 03:46

Interessante Theorien Gersultan. Früher dachte ich auch so.

Inzwischen schätze ich die Lage jedoch anders ein. Die politischen Verhältnisse bei uns sind sehr stabil, geradezu zementiert. (Das sieht man auch daran, daß man die DDR ohne Änderung des Systems aufgenommen hat.) Es ist so stabil, wie im Kaiserreich.

Unzufriedene stürzen den Staat noch nicht um. Denn dann stürzte jeder Staat! In Weimar gab's zumindestens bewaffnete Freikorps und Kampfbünde, was haben wir derartiges? Nichts.

Das Problem ist eher, daß die Deutschen jeder Regierung, die sich etabliert hat, folgen würden.

Das Ende der Weimarer Republiuk ist in erster Linie durch Hindenburg und seinen Coup d'état herbeigeführt worden, wobei er Hitler dann eher zufällig ernannt hat und kurz danach starb. Wäre er nicht gestorben, hätte er ihn irgendwann abgesetzt.
Der Totengräber der Republik war also Hindenburg, nicht Hitler.

Zur Zensur: die meisten haben noch nicht verstanden, daß freie politische Meinungsäußerung und Rezeption ein integraler Bestandteil einer Demokratie ist, den man ohne Schaden an demselben nicht einfach entfernen kann.

Man bringt die Meinungen dadurch nämlich nicht zum Verschwinden.

Sie sollten daher im Diskurs behandelt und bewertet werden. So ziemt es sich einer bürgerlichen Gesellschaft.

biosteel 08-02-2003 05:14

Zitat:

Sie sollten daher im Diskurs behandelt und bewertet werden. So ziemt es sich einer bürgerlichen Gesellschaft.




...siehe Weimarer Republik :D

gersultan 08-02-2003 05:18

Zitat:

Original geschrieben von Moltke
Inzwischen schätze ich die Lage jedoch anders ein. Die politischen Verhältnisse bei uns sind sehr stabil, geradezu zementiert. (Das sieht man auch daran, daß man die DDR ohne Änderung des Systems aufgenommen hat.) Es ist so stabil, wie im Kaiserreich.

"stabil" sind sie sicher noch... aber wenn man sich anschaut: x% Nichtwähler und x% "hab mich gerade einfach so entschlossen sie zu wählen" => 51% die eine Partei locker einstreichen kann, wenn sie die Leute weckt. Ich setze aktuell mein Hoffnung in die Trägheit bzw. Faulheit der Deutschen und das sie weiter Nichtwähler bleiben :rolleyes:

Moltke 08-02-2003 08:51

Ich war gerade im Wahlvorstand bei der Niedersachsenwahl. Naja, die Wahlbeteiligung war sehr hoch und es war schon interessant die verschiedenen Wähler zu beobachten.

Eine mußte sich erst mal eine Viertelstunde an die Wand lehnen und nachdenken, welchen Kandidaten sie wählt, weil im Stadtteil die falschen Kandidaten plakatiert waren. Die älteste Wählerin war 1908 geboren und schleppte sich mit Klumpfuß, Krückstock und Pelzkragenmantel zur Urne.

Also, diese Leute haben die Demokratie nicht aufgegeben. Das kann ich danach aus eigener Anschauung sagen.

In Deutschland ist mehr ein Staatsstreich von oben zu fürchten. Die Leute selbst sind ja sehr brav.

Dazu erzähl ich noch ne Anekdote. Ich habe gerade Carl Zuckmayers Autobiographie gelesen. Ihr wißt, der Autor von "Des Teufels General" und "Der Hauptmann von Köpenick".
Er hat am ersten Weltkrieg teilgenommen und an dessen Ende haben die Mannschaften die Offiziere davongejagt, um in die Heimat zurückzugehen. Er war Leutnant, bekam eine rote Armbinde und führte seine Truppe über den Rhein zurück, während alles in Auflösung sich befand und die Revolution schon im vollen Gange war.

Und was macht er danach? Er liefert sein Pferd als Heeresgut ab. Kein Hahn hätte danach geschrien, noch hätte irgendjemand nachprüfen können, wo der Klepper geblieben ist. Aber das ist eben typisch deutsche Art. Und so ist sie heute noch.

gersultan 10-02-2003 09:06

Zitat:

Original geschrieben von Moltke
Und was macht er danach? Er liefert sein Pferd als Heeresgut ab. Kein Hahn hätte danach geschrien, noch hätte irgendjemand nachprüfen können, wo der Klepper geblieben ist. Aber das ist eben typisch deutsche Art. Und so ist sie heute noch.
Sehe ich nicht so. Das Unrechtbewusstsein ist schon stark ausgeprägt. Als kleine Indizien: Bestechungen, Warez, Steuerbetrug etc.

Auch ich hatte die "Ehre" des öfteren in einem Wahlvorstand gewesen zu sein. Es ist schon interessant die Menschen zu beobachten. Aber die meisten haben die meiste Zeit dazu verwendet die Unterlagen zu sortieren, statt sich Gedanken zu machen, wen und warum sie wählen. Die meisten Wahlen werden imho durch Sympathie zu einzelnen Personen gewonnen und weniger durch die jeweiligen Programme.

Ein Staatsstreich von oben? Nicht durch die jetzigen Parteien, dafür hängen alle viel zu sehr an der Macht und an dem Geld.

Eine andere Partei müsste erst gewählt werden, also würde es doch das Volk "entscheiden". Aber ob eine neue Partei wirklich gewählt würde, ist sicher eine interessante Frage. Weniger weil die Menschen so "brav" sind, sondern eher weil sie so träge sind :rolleyes:

Moltke 10-02-2003 11:37

Mein Lieber, ich bin sowieso für das Verbot aller Parteien! Parteien sind ein Schaden für die Demokratie.

Sie vermindern die Freiheit der Wahl, denn eine Partei wählen, heißt einem ganzen Block von Kandidaten die Stimme zu geben, von denen man nicht einen entfernen kann. Das ist nicht demokratisch, sondern praktisch ein Diktat. Die Änderung des Abstimmungsverhaltens und des Stimmenverhältnisses in den Parlamenten, die durch die Fünfprozentklausel entsteht, verschlimmert die Sache noch.
So werden nichtetablierte politische Strebungen praktisch ausgeschaltet, da sie sich erst zu institutionalisierten Großverbänden zusammenschliessen müssen. Das ist antidemokratisch!

So sieht es letztenendes so aus, daß die Parlamente als demokratisches Kontrollorgan völlig ausgehebelt sind, denn die Partei oder Koalition, die die Mehrheit hat, gewinnt jede Abstimmung. Das ist schon vor der Abstimmung klar. Diskutiert wird nur noch pro forma, die wirkliche Willensbildung findet woanders statt. Das Parlament ist ad absurdum geführt und zum reinen Akklamationsorgan verkommen.

Daher sollten nur Kandidaten nach Wahlkreisen gewählt werden (deren politische Richtung man ja dann kennt). Und diese sollten dann im Parlament, nur ihrem Gewissen verpflichtet, frei abstimmen. Es ist von Übel, wenn eine Partei über die parlamentarische Zukunft eines Abgeordneten entscheidet und das ist gegenwärtig nun einmal der Fall. Das führt zum Gehorsam gegenüber der Partei und das Ergebnis davon sehen wir zum Beispiel in der Zustimmung zum Ermächtigungsgesetz, daß aufgrund von Parteidisziplin zustande kam. Allein der Wähler sollte über die Wahl jedes einzelnen Abgeordneten entscheiden. Nur so wäre seine Stellung unabhängig, was unbedingt notwendig ist, und nur so könnte ein Parlament wieder sinnvoll arbeiten und eine Bedeutung erlangen.
Damit aber die Kandidaten nicht weiterhin nach Parteizugehörigkeit gewählt werden, müssen solche eben verboten werden.

Parteien haben sich ja einmal in der französischen Nationalversammlung natürlicherweise entwickelt und nur dort, als ad hoc Bündnis oder politische Koalition der Angeordneten, sollten sie auch existieren.

Denk mal darüber nach.

gersultan 10-02-2003 11:58

dann haben wir die politischen Verhältnisse der Weimarer Zeit :noe::angst:

Durch die zwei Stimmen bei der Bundestagswahl kannst du doch schon einen Kandidaten direkt wählen! Ansonsten müssen wichtige Gesetze noch durch den Bundesrat verifiziert werden, was an sich schon eine Hürde darstellt, da in den wenigsten Fällen die Mehrheit im BT dem des BR entspricht.

Ich habe lieber eine etwas unzureichende Demokratie als gar keine ;) Die politische Willensbildung ist für einen Bürger sicher nicht einfach, aber durch aus möglich.

Moltke 10-02-2003 16:51

Demokratie ist immer ein Wagnis, Gersultan.

Aber einen absoluten Schutz gegen Staatsstreich gibt es nun mal nicht. Gewaltenteilung kann dazu beitragen, aber Parteien tragen dazu nicht bei.


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