Naja, Xard. Saddam steht da nicht allein da. Wir alle wissen nicht was überall auf der Welt für Schweinereien geschehen. Mir fallen auf Anhieb China und ein paar afrikanische Staaten ein. Wenn in Afrika mal auf einen Schlag 5000 Leute gekillt werden interessiert das kein Schwein.
Das Problem ist der Weg wie Saddam beseitigt werden soll. Es gab mehrere Versuche ihn "diskret" mit Spezialeinheiten zu beseitigen, die britische Elitegruppe SAS (hießen die so?) hatte damals mehrere Leute beim Einsatz verloren und haben das Ziel nicht erreicht. Is das gleiche wie bei Castro, der hat auch 9 Leben.
Das wirklich Schlimme ist, das die USA Saddam erst zu dem gemacht hat was er heute ist. Jetzt wollen sie den Stecker ziehen, aber dafür ist es zu spät.
Ich bezweifel ernsthaft ob dieser Krieg zu dem gewünschten Ziel führt: dem Sturz Saddams.
Die USA rückt da mit ihren Pfadfindern in Stärke von 250000 Mann ein, wo hochgerechnet vielleicht nur 50% bei der kämpfenden Truppe sind, der Rest sind rückwärtige Dienste (wie es bei der NVA hieß

). Und diese stellen sich einem Heer von mind. 1 Mio Soldaten mit langjähriger Kampferfahrung entgegen.
Kein Zweifel, daß die Kampfkraft eines GI die eines Irakis bei weitem übertrifft. Nur: das nützt denen da unten GAR NICHTS. Die Irakis haben nichts zu verlieren also kämpfen sie bis zur letzten Patrone.
Die USA machen da unten große Fehler. In Eilmärschen nähern sich die Spitzen dem 450 km von der Grenze entfernten Bagdad. Und nun? Jetzt muß der Nachschub rangebracht werden. Und das über ungesicherte Landwege. Immer wieder gibt es Überfälle auf Konvois. Die russischen Partisanen haben damals im WK2 das genauso gemacht. Durch die ewig langen Rollbahnen in Rußland konnten die Nachschubkonvois nie lückenlos beschützt werden und so gab es immer wieder empfindliche Verluste.
Wenn die Abrams angreifen lassen sich die Irakis einfach überrollen, lassen die schweren Einheiten vorbeiziehen um die nachfolgende Infanterie bzw. leichten Einheiten anzugreifen. Und Panzer ohne Unterstützung sind im Ar... Da können die gleich mit der weißen Fahne aus dem Kanonenrohr wedeln.
Die Irakis sind nicht doof, die haben jahrelange Erfahrung im Wüstenkampf. Besser gesagt: kein Wüstenkampf, den diese überlassen sie den GIs. Dafür bauen sie die Städte zu Festungen aus. Es gibt sehr viele Belege aus dem WK2, das solche Stellungen praktisch uneinnehmbar sind, es sei denn es wird massivst bombardiert und mit schwerstem Ari-Feuer gearbeitet. Und dann wird es immer noch 75% Verluste bei den Angreifern geben.
Wenn ich Iraki wäre, würde ich ab und zu paar Minen auf die Rollbahnen in der Wüste legen. Fliegen erstmal paar alliierte Fahrzeuge in die Luft stoppt der Vormarsch. Denn keiner kann garantieren das nich der Rest auch vermint ist (psychologische Kriegsführung).
Die irakische Luftwaffe hat sich bisher nicht blicken lassen. Kann Taktik sein oder technische Probleme. Wenns Taktik ist, dann haben die GIs noch was vor sich. Denn dann können die ihre Apaches vergessen, die Dinger fliegen max. 250-300 km/h und sind auch nicht ausdrücklich für den Luftkampf geeignet. Und die Infanterie hat bei Luftangriffen eh gelitten. Da die USA auf ihre Luftüberlegenheit schwört sind sicher auch nicht allzuviele Luftabwehrgeschütze/-raketenstellungen postiert. Wenn dann ein Geschwader von 200-300 Flugzeugen angerauscht kommt...naja, ihr kennt ja Rushes
In die Städte wagen sich die GIs nicht, da holen sie lieber britische Spezialeinheiten, die Erfahrung mit Häuserkampf haben. Ich weiß was Häuserkampf bedeutet, wir haben es EINMAL beim Bund trainiert. Das hat mir gereicht. Du hast praktisch keine Chance als Angreifer und kannst nur mit Masse gewinnen. Niemals kannst du alles überblicken und du musst jedes einzelne Haus und Hütte "säubern". Handgranate rein und in die Ecken feuern. Dabei aber aufpassen das dich nicht von irgendwo ein Scharfschütze erwischt. Von Sprengfallen ganz zu schweigen. Dazu musst du auf unterirdische Kanäle achten, das nich plötzlich ein gesichertes Haus wieder in Feindeshand fällt und du plötzlich wieder von hinten angegriffen wirst. Und was passiert wenn die irakische Ari ein eingenommenes Dort mit Feuer belegt? Wie gesagt die haben nichts zu verlieren, dann werden die auch ihre eigenen Leute beschießen.
Solange es eine einheitliche Frontlinie gibt und der Soldat sicher sein kann, das der Feind nur vor ihm ist, klappt alles. Wenn aber erstmal das Feuer von allen Seiten kommt, eroberte Stellungen wieder zum Leben erwachen, eigene Truppen das Feuer auf die eigene Stellung eröffnen (das ist das Schlimmste, was einem Soldat wiederfahren kann; rein psychisch gesehen), dann wird das ein Nervenkrieg.
Ich fürchte der Krieg wird sich noch lange hinziehen und sehr dramatische Verluste auf beiden Seiten kosten. Die USA sollte die Konsequenzen ziehen und wieder abziehen, aber das kommt für Bush nicht in Frage da er damit das Gesicht verlieren würde. Oder Saddam tritt von sich aus ab, aber auch das ist reines Wunschdenken.
Also was bleibt übrig...... ?