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Alt 24-10-2003, 10:24
Memphis Memphis ist offline
Terrordrohnenhirte

 
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Zitat:
Original von Red Dragon X

Die Indizierung von Generals erfolgte ja meines Wissens nur wegen dem zufälligen Realitätsbezug und einer "speziellen" Mission, wo man Zivilisten abmurksen musste.
Nicht ganz

Wer Bock auf viel Text, vor allem viel Dummschwaetz hat der soll bitte weiterlesen.

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C&C Generals -- Gründe für die Indizierung

Die vorläufige Listenaufnahme von "Command & Conquer - Generals" ist anzuordnen. Die Frist zur Entscheidung über die endgültige Listenaufnahme wird gemäß § 15 III S. 2 GjS um einen Monat verlängert, weil der frühestmögliche Termin zur mündlichen Verhandlung des Zwölfergremiums der 03.04.2003 ist. Nach § 15 Abs. 1 GjS kann die Bundesprüfstelle die Aufnahme einer Schrift in die Liste vorläufig anordnen, wenn die endgültige Anordnung der Aufnahme der Schrift in die Liste offenbar zu erwarten ist und die Gefahr besteht, dass die Schrift kurzfristig in großem Umfang vertrieben wird. Eine solche endgültige Anordnung zur Listenaufnahme ist offenbar zu erwarten, wenn die Voraussetzungen des § 1 GjS zweifelsfrei gegeben sind und kein Fall von geringer Bedeutung i.S.d. § 2 GjS vorliegt. Die Voraussetzungen des § 1 Abs. 1 GjS finden auf "Command & Conquer - Generals" zweifelsfrei Anwendung. "Command & Conquer - Generals" ist geeignet, Kinder und Jugendliche sittlich zu gefährden, da es Krieg verherrlicht und verharmlost.


Eine jugendgefährdende Kriegsverherrlichung ist gegeben, wenn Krieg als reizvoll dargestellt oder als Möglichkeit beschrieben wird, zu Anerkennung und Ruhm zu gelangen. Allein Kriegshandlungen zum Spielinhalt zu machen reicht jedoch für die Bejahung von jugendgefährdender Kriegsverherrlichung nicht aus. So hat auch das VG Köln in seiner Begründung zur Aufhebung der 1982 erfolgten Indizierung des Brettspiels "Risiko" eine Kriegsverherrlichung verneint, wenn ein konkreter Realitätsbezug fehle. Das Darstellen von Kriegshandlungen ohne jeden ideologischen und politischen Hintergrund auf einer unrealistischen Weltkarte stelle keine Jugendgefährdung dar. Bei überwiegend symbolhaften, abstrakten, nur auf die technische/strategische Seite des Konfliktes bezogenen Spielinhalten kann daher grundsätzlich ein geringes Gefährdungspotential vermutet werden. Je realer das politische Konfliktmuster, je "personifizierbarer" die Akteure der Gegenseite, desto eher ist eine starke Identifikationsmöglichkeit des Spielers und damit ein erhöhtes Gefährdungspotential gegenüber Minderjährigen gegeben. "Command & Conquer - Generals" nimmt unverkennbar starke Anlehnung an aktuelle politische Konflikte. Schon die erste Mission in der Kampagne der USA scheint den Abendnachrichten entsprungen zu sein: in der Missionsbeschreibung erfährt der Spieler, die USA hätten in Erfahrung gebracht, dass die in Bagdad stationierte GLA Massenvernichtungswaffen in ihrem Besitz habe. Nun ist es Aufgabe des Spielers, die Truppen der GLA zu zerstören und die Massenvernichtungswaffen zu neutralisieren. "Generals" thematisiert damit drohende realistische Geschehen, und propagiert eine einzige Lösungsmöglichkeit für solche Konflikte: Krieg.


Dabei unterstellt "Generals", das irakische Regime sei gleichzusetzen mit islamischen Terrororganisationen. Die GLA wird im Spiel offensichtlich zum Stellvertreter von Terrorgruppen wie Al Quaida: ihre Einheiten haben arabische Gesichtszüge, sprechen mit arabischem Akzent und kleiden sich in arabischer Weise, die Gebäude sind ebenfalls in arabischem Stil gehalten, und auch die einsetzbaren Waffen entsprechen denen von islamischen Terrororganisationen. Die Spielanleitung erwähnt darüber hinaus, dass die GLA "Schläfer"-Zellen in Europa unterstütze, um ihren Einfluss zu vergrößern. Gleichzeitig werden die GLA-Truppen mit irakischen Truppen in Verbindung gebracht, da die GLA aus Bagdad heraus operiere. Im späteren Verlauf führt der Spieler Schlachten im Jemen und am Hindukusch, bis er die GLA schließlich in ihrer "Hauptstadt" Akmola, der tatsächlichen Hauptstadt von Kasachstan, stellt und vernichtet. "Command & Conquer- Generals" suggeriert damit eine Verbindung zwischen islamischen Terroristen und weiten Teilen des Nahen Ostens und Zentralasiens, und lässt eine Mentalität erahnen, die schon die Kreuzzüge innehatten: "Tötet sie alle, der Herr wird die seinen schon erkennen!"
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Fortsezung folgt !
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