Am 18. April geht es los. Nach dem Tod von Papst Johannes Paul II. wird das neue Oberhaupt der katholischen Kirche von den Kardinälen im Konklave in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan bestimmt. Wählen dürfen nach geltendem Recht jene Kardinäle, die nicht älter als 80 Jahre sein dürfen. Derzeit gibt es nach Angaben des Vatikans 183 Kardinäle, davon sind 117 wahlberechtigt. Damit sich die Wahl nicht endlos hinzieht, gilt folgende Mehrheitsregel: Wenn in 34 Wahlrunden kein Kandidat eine Zwei-Drittel-Mehrheit erhält, reicht bei der Folgeabstimmung eine absolute Mehrheit für einen neuen Papst.
Bei der Papstwahl gibt es eine wichtige Neuerung: Die Kardinäle können sich diesmal innerhalb des gesamten Kirchenstaates bewegen. Früher durften sich die Kardinäle praktisch nur in der Sixtinischen Kapelle und in ihrer Unterkunft bewegen. Allerdings sollen die wahlberechtigten Purpurträger weiterhin keinerlei Kontakt zur Außenwelt haben.
Foto: dpaAm Eröffnungstag findet nach Eucharistie, Prozession und Vereidigung nur ein erster Wahlgang statt. Danach gibt es täglich vier geheime Wahlrunden, jeweils zwei morgens und zwei abends. Die Wahlscheine werden nach jeder Auszählung sofort verbrannt. In das Feuer wird ein Pulver gestreut, das den Rauch entweder weiß oder schwarz färbt. Steigt draußen weißer Rauch auf, wissen die Gläubigen, dass ein neuer Papst gewählt wurde. Außerdem verkünden die rund 1.300 Glocken der Klöster und Kirchen von Rom das Ereignis.
Der Kardinaldekan, der Deutsche Josef Ratzinger, fragt den Gewählten sodann, ob er die Wahl annimmt und wie er sich nennen will. Das neue Kirchenoberhaupt, das zugleich Erzbischof von Rom und Primas von Italien wird, wählt auch seinen Leitspruch und sein Wappen. Der Kardinalprotodiakon tritt dann auf den Balkon des Petersdoms und verkündet den wartenden Gläubigen auf dem Petersplatz auf lateinisch: "Habemus Papam" ("Wir haben einen Papst."). Dann stellt sich der Neugewählte der Menge vor
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