Formel 1 Rennen in 
Japan/Fuji Speedway
Start am 30. September um 7.30 Uhr
Japan / Fuji / Fuji Speedway
Streckenlänge :
4,563 km
Renndistanz :
67 Runden / 305,721 km
Gewinner 2006 :
Fernando Alonso (Suzuka)
Pole Position 2006 :
Felipe Massa (Suzuka)
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Auge um Auge - Zahn um Zahn
Vor dem Japan-GP in Fuji ist bei den McLaren-Mercedes-Piloten die Atmosphäre vergiftet. Sie saßen nur drei Meter voneinander entfernt, würdigten sich aber keines Blickes: Während Weltmeister Fernando Alonso in kleiner privater Runde amüsiert plauderte, richtete sein Stallrivale Lewis Hamilton vor einer Gruppe von Medienvertretern eine deutliche Kampfansage an den Weltmeister. "Wenn er so aggressiv fahren will, dann kann ich genauso aggressiv sein wie jeder andere auch", sagte der McLaren-Mercedes-Pilot. Doch damit noch nicht genug: "Ich habe nichts zu verlieren, er hat die Weltmeisterschaft zu verlieren", stichelte der 22-jährige Engländer.
Es brodelt gewaltig am Fuße des Fuji. Der Vulkan brach zuletzt vor 300 Jahren aus. Als Eruption mittlerer Stärke dürften Hamiltons Worte in Richtung seines Rivalen aus dem eigenen Rennstall gesehen werden. Grund dafür ist noch immer das Manöver des zweimaligen Champions in der berühmten Eau Rouge in Spa-Francorchamps beim Großen Preis von Belgien. Wäre Hamilton dort nicht vom Gas gegangen, hätte es bei dem Rennen vor zwei Wochen ein böses Ende für beide Fahrer nehmen können. "Ich versuche, mein Auto auf der Strecke zu halten und fair zu bleiben", sagte der redselige Hamilton. Mit Alonso hat er indes seit dem Vorfall nicht mehr gesprochen. In Japan will er das Gespräch vor dem drittletzten Saisonrennen nachholen. Ob Alonso daran ein gesteigertes Interesse hat, ist allerdings fraglich.
Keine Rücksicht mehr auf Alonso
Sogar Teamchef Ron Dennis, mit dem der Spanier die Kommunikation seit dem Großen Preis von Ungarn am 5. August eingestellt hat, bezeichnete den Titelverteidiger bereits als "bemerkenswerten Einsiedler". Belastet wird das Verhältnis zwischen Dennis und Alonso, der erst vor einem Jahr zu den Silbernen gewechselt war, zudem durch die Spionage-Affäre. Alonso hatte mit Informationen gegen sein Team das harte Urteil - 100 Millionen Dollar Strafe und Abzug aller Konstrukteurspunkte - forciert. Die Spekulationen um einen vorzeitigen Abschied Alonsos halten weiter an, sogar ein möglicher Wechsel zu Ferrari wurde schon kolportiert. Kurioserweise teilen sich die beiden Teams in der Boxengasse am neuen Fuji-Speedway ein Häuschen.
Während Alonso den Aufmüpfigen gibt, demonstriert Hamilton Loyalität zu seinem Arbeitgeber. Doch auf Alonso nimmt er keine Rücksicht mehr: "Wenn wir da draußen sind, werde ich keine Geschenke verteilen, so viel steht fest." In das 15. von 17 Saisonrennen geht er mit einem Vorsprung von zwei Zählern. Dass er sich in den vergangenen drei Rennen jedesmal seinem spanischen Konkurrenten geschlagen geben musste, wirft Hamilton nicht aus der Bahn. Ein oder zweimal sei es Glück gewesen, meinte er. "Es sind aber noch drei Rennen, und ich sollte es wieder umdrehen können", sagte Hamilton. Er sei noch heißer als sonst. Sein Ziel: In den letzten drei Rennen mindestens einen Platz unter den ersten drei, dann, so glaubt Hamilton, könnte er sein Meisterstück gleich im ersten Lehrjahr machen. Beim Belgien-Grand- Prix hatte er das Podium als Vierter knapp verpasst, Siege fuhr der Brite bislang drei ein - Alonso vier. Am Sonntag will Hamilton ausgleichen.