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Alt 17-12-2007, 01:46
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Der_Mosch Der_Mosch ist offline
Fieser Pappkopp

 
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Stiftung Moschtest: Assassin's Creed

Als ich vor kurzem Assassin's Creed für die XBOX 360 erwarb, war meine Freude gross. Ich wollte das Spiel schon seit einiger Zeit spielen, aber bis zum nächsten Jahr zu warten wenn es potentiell schon verfügbar ist.... endlich ich habe meine Furcht vor der Controllersteuerung abgestreift und das Spiel für die 360 erworben.

Grundlegende Informationen
Assassin's Creed ist ein Ubisoft-Spiel (was schon auf die Qualität hinweist... *hust*) und wurde von Jade Raymond produziert, welche auch als "feuchter Traum des Kellerbewohners" bekannt ist. Die Geschichte des Spiels ist im besten Fall "halbwegs innovativ", aber sie funktioniert recht gut: Der Hauptcharakter, Desmond, wird von einem Konzern namens "Abstergo" gefangen gehalten. Mit Hilfe des "Animus" kann er auf "genetische Erinnerung" zugreifen und die Erfahrungen seines Vorfahren Altair erleben. Altair war ein Assassine und ist die Figur, die das Spiel interessant macht: Das eigentliche Spiel besteht darin, in der Rolle von Altair diverse Attentate in der Hoffnung, dass durch diese der Kreuzzug beendet werden kann, auszuführen. Abstergo erhofft sich einen gewissen Gewinn dadurch, dass sich Desmond an Altairs Taten erinnert.
Kleiner Einwurf: Ich bleibe mit der Story absichtlich sehr vage, um das Spiel nicht zu versauen. Ein Grossteil des Spasses lag für mich darin, den "WTF"-Faktor der ganzen Sache etwas abzulegen und die Umstände des Spiels zu verstehen.

Bewegung
Altair ist ein athletischer kleiner Kerl, der ohne Probleme oder komplizierte Steuerung Mauern erklimmt, Gruben überspringt oder auf Balken balanciert. Das macht auch verdammt viel Spass: Durch das Halten von zwei Knöpfen wird "Freie Bewegung" aktiviert, die ihrem Namen alle Ehre macht. Die Animationen sind wirklich sehr, sehr schön und trotz aller Akrobatik wirkt Altair noch immer menschlich (bis er vom Glockenturm der Kirche fällt und sich eine leichte Prellung zuzieht, aber meh).
Natürlich darf man als Assassine nicht nur akrobatisch sein, man muss sich auch tarnen können. Das klappt ganz einwandfrei - oft aber zu gut. An sich sind die Möglchkeiten recht begrenzt - Altair kann sich betend durch die Strasse bewegen und fällt dadurch nicht auf, oder er schliesst sich - betend - einer Gruppe Gelehrten an und fällt dann nicht auf. Sollte er trotzdem mal die Stadtwache auf den Fersen haben, so hat er drei Möglichkeiten: Den undurchsichtigen Heuhaufen, einen der zahlreichen Dachgärten und die Unsichtbarkeitsbank.
Die Heuhaufen liegen fröhlich verteilt in der Gegen rum und bieten fliehenden Assassinen sowohl ein unauffindbares Versteck als auch einen grossartigen Landeplatz bei einem Sprung aus 200 Metern. Ausserdem bieten sie normal gehenden Assassinen einen grossartigen Platz, um spontan aufgrund eines leicht in die Richtung bewegten Sticks einen Hechtsprung zwecks Nadelsuche auszuführen.
Die Dachgärten habe ich noch nie im wahren Leben gesehen, aber ich muss dabeisagen, dass ich nur unterdurchschnittlich oft über die Dächer von Jerusalem springe. Die genannten Dachgärten präsentieren sich als viereckige, mit Tüchern verhangenen... Teile, in denen man astrein sitzen und nicht von Wachen gefunden werden kann.
Die Bänke, die in den Städten stehen, sind grossartig. Ich kann sie gar nicht genug loben. Stadtalarm wurde ausgelöst und dir hängen 20 Soldaten am Arsch? Renn um die Ecke und setz dich auf eine Bank. Aus irgendeinem Grund taugen Bänke als grossartiges Versteck und sind ausserdem die einzige Möglichkeit, Leute zu belauschen - dazu später.
Eine weitere wichtige Fähigkeit eines Assassinen ist der Kampf. Hier gibt es einiges zu vermelden: Altair verfügt über ein Kurzschwert (es ist ein Messer, verdammt noch mal), ein Schwert, seine blanken Fäuste und dem versteckten Messer, welches er unter seiner Hand aus- und einfahren kann. Aus Distanz schleudert er Wurfmesser. Er kann Angriffe kontern, leicht und stark angreifen, ausweichen und viel mehr, was Kämpfe an sich nicht langweilig machen sollte, aber im Endeffekt lief es für mich immer auf "Killkontern" hinaus, was übrigens eine gute Übung für die gegen Ende auftauchen immunen Templer ist.

Steuerung
Ich war sehr angenehm überrascht. Die Steuerung ist simpel und effizient. Altair verfügt über zwei Modi: Unauffällig und Auffällig. Im unauffälligen Modus kann er Leute an die Seite bitten, sich betend unters Volk mischen, Faustkämpfe beginnen und sich im allgemeinen langsam fortbewegen. Im auffälligen Modus kann er sprinten, klettern, springen und im allgemeinen die interessanten Dinge tun. Ebenso kann er sich durch die Gegend rempeln.
All dies geht sehr leicht on der Hand, einzig das Rempeln erfordert das Drücken von drei Knöpfen und der gewünschten Richtung gleichzeitig - ich danke meinen Kahopras.
Ich muss zugeben, dass ich die PC-Steuerung schon ein wenig fürchte, aber man wird sehen - das Spiel ist definitiv für einen Controller ausgelegt und funktioniert da auch sehr gut.

Gameplay
Zur Zeit der Kreuzzüge Templer und muslimische Extremisten morden. Klingt grossartig? Macht auch Spass, wenn man zwei wichtige Dinge vor den Augen behält:
1. Das ist nicht Hitman. Es gibt keinen Schleichweg in eine Scharfschützenposition oder eine improvisierte Killmöglichkeit. Altair hat seine Waffen, und genau die wird er auch zum Töten benutzen - ob er auffällt oder nicht ist nur bedingt von Bedeutung. Das extremste Beispiel: Ich sollte einen Hospitalerritter töten, der sich in seiner Festung verschanzt hat, umgeben von einem grossen Regiment Soldaten. Meine Lösung? Ich hab alle Hospitaler der Stadt, alle Stadtwachen in der Nähe und alle Soldaten getötet, um daraufhin der Kerl im Zweikampf zu Killkontern. Nicht elegant, aber sehr gründlich.
2. Das ist nicht Hitman. Es passiert immer. das. Gleiche.
Nein, ehrlich. Die Attentate unterscheiden sich praktisch nicht. Zuerst gehts ins örtliche Assassinenbüro, um seine Ankunft anzumelden. Dann auf ein paar Aussichtspunkte, um potentielle Nachforschungsziele zu suchen. Dann gehen wir Nachforschungen nach, wovon es folgende gibt:
1. Belauschen: Man setze sich auf eine Bank und drücke "Y". Die Mission für Hirntote.
2. Beklauen: Man laufe dem Ziel hinterher und drücke "B". Die Mission für Leute mit grober Feinmotorik.
3. Befragen: Man laufe dem Ziel hinterher und drücke "X" zum Schlagen. Mehrfach. Bis er spricht. Das Spiel sagt, man sollte das unauffällig tun, aber da die Wachen bei Faustkämpfen nicht eingreifen ist es vollkommen egal. Ich hab die meisten Leute auf gut frequentierten Marktplätzen "befragt", während Bettler um mich herum liefen. Die Wachen reagieren übrigens auch nicht darauf, dass das Ziel nach der Befragung getötet wird, aber alle sind sehr verwundert, wo die Leiche herkommt und fragen lauthals, ob jemand den Mördern gesehen hat, während man sein Messer an einer nahen Stadtwache abwischt.
4. Informanten: Andere Assassinen, die irgendetwas wissen, was sie dir für Quest x mitteilen. Entweder du sollst jemanden unauffällig töten (was auf "X drücken" herausläuft) oder man darf Flaggen sammeln (was auf "Freie Bewegung und ma gucken, wo die sind" herausläuft). Auch sehr, sehr simpel.
Nach der Nachforschung meldet man sich wieder im Büro, um die ersehnte Feder zu erhalten, und darf dann sein Ziel töten gehen, um mit eben gennanter Feder ein wenig seines Blutes mitzunehmen. Als Dank erhält man einen Rang und neue Fähigkeiten und/oder Ausrüstungsgegenstände.

Hierbei muss ich sagen, dass das Spiel unglaublich viel Spass macht - drei oder vier Attentate lang. Es passiert tatsächlich nichts ausser dem eben genannten - moment, Korrektur: Es besteht auch noch die Möglichkeit, Bürger vor brutalen Stadtwachen zu retten. Für diese gute Tat rufen sie meistens ihre Freunde/Brüder/Ehemänner zu Hilfe, welcher Altair später als spontane Wand dient, indem sie Soldaten abhalten, die ihn verfolgen.
JETZT habe ich alles genannt.

Performance
Schade, dass ich diesen Punkt bei einem Konsolenspiel anführen muss.
An sich läuft Assassin's Creed sehr gut, aber teilweise ruckelt und hakt es. Das ist meiner Meinung völlig inakzeptabel, aber gleichzeitig sehr selten, so dass ich gerne darüber hinwegsehe. Ebenso ist mir das Spiel mehrfach eingefroren - das stört schon sehr, ist aber kein sehr grosses Problem, da alle relevanten Aktionen per Autosave sicher sind.

Meine Meinung
Das Spiel hat mir sehr viel Spass gemacht und es bietet viele Möglichkeiten zum sandboxen - also einfach aus Spass an der Freude durch die Städte laufen, die übrigens sehr prachtvoll aussehen, auf Häuder klettern und so weiter. Es ist einfach schön, auf dem höchsten Punkt der Heiligkreuzkirche zu stehen und sich alles anzusehen.
Es macht Spass und hat mich zu etwas gebracht, was ich bisher selten getan habe: Ich habe es fast in einem Rutsch durchgespielt. Die Story ist schön aufbereitet und ich wollte einfach immer wieder mein neu gewonnenes Wissen anwenden - teilweise fühlten sich die Umblendungen zu Desmond wie eine Unterbrechung an, dann wieder die Umblendungen zu Altair. Es war grossartig.
Was mir an der Story jedoch weniger gefallen hat war dieses Krüppelende. Ich will nichts vorwegnehmen, aber meine Fresse, das war echt müllig.
Des weiteren ist das Spiel zu leicht. Man kann de facto nicht "verlieren" - bei einem Tod verliert man nichts. Das ist zwar sehr angenehm (am Ende gibt es einige Kämpfe, die ganz einfach pervers sind und stark auf Glück beruhen), aber es nimmt gleichzeitig dem Lebensbalken sämtlichen Nutzen.
Dadurch jedoch sollte man sich nicht beirren lassen: Ich hatte einen Heidenspass bei dem Spiel, der durch einige Punkte getrübt wurde. Ich empfehle das Spiel weiter, würde aber vorschlagen, es eventuell bei einer Videothek zu mieten - das Durchspielen dauert nicht lange und wer dann noch gerne herumspielen kann, der kann das Spiel dann immer noch kaufen.

Das hab ich bekommen:
  • Eine sehr schöne Story, die Sci-Fi und Historik vermischt
  • Eine leichte Steuerung, die stark zum Spielspass beiträgt
  • Ein wunderschönes Sandbox-Spiel
  • Eine wirklich gute Anleitung mit Kommentaren und allem, was man braucht

Das hab ich nicht bekommen:
  • Ein Schleichspiel, ausser, ich lege es drauf an
  • Eine lange Spielzeit
  • Viel Abwechslung, ausser, ich schaffe sie mir selber
  • Eine grosse Waffenauswahl, auch, wenn ich nur zwei der Waffen überhaupt benutzt habe
  • Einen Blowjob von Jade (ich poste das Comic nicht )

An sich also empfehlenswert, nur war ich nach einem Durchspielen bedient, wenn ich auch immer weider zurückgehe und nur ein wenig rumspiele. Falls jemand das Spiel haben will: 45€, ich übernehm die Versandkosten, alles in sehr gutem Zustand.

Und jetzt: Gute Nacht!
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PS: Das Loch interressiert mich schon seit 7 Jahren
I ELUCIDATE THE TRUTH OF A CASE FROM NOW ON!
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