Zur Frage nach der Waffenbeschaffung... eine Pump-Gun kann man auch als Jagdgewehr verwenden, daher ist das weniger problematisch. Eine Handfeuerwaffe wie eine Pistole ist für den Gebrauch gegen Menschen konzipiert, daher guckt man da zweimal hin.
Aber eine Diskussion über schärfere Waffengesetze ist in dem Zusammenhang absolut hirnverbrannt, weil das absolut keinen Einfluss auf den Täter hatte. Der hatte einen Waffenschein und war in einem Schützenverein, da bringen auch schärfere Waffengesetze nix.
Und am Schulsystem liegt's auch eher weniger (wie kommt's ihr eigentlich auf die Idee), das hat mehr mit der Gesellschaft zu tun. Imemrhin leben wir in einer Leistungsgesellschaft und da ist der Leistungsdruck ungeheuer groß. Von Kindesbeinen an wird man darauf gedrillt immer und überall spitzen Leistugnen zu bringen, sonst ist man nicht gut genug und was nciht gut genug ist, das landet wirgendwo im Abseits.
In der Schule ist es doch so, dass man eingetrichtert bekommt: Wenn du kein Abitur hast, bist du nix wert, da kannst auch gleich Penner werden! (klingt hart, ist im Grunde aber so)
Jetzt nehmen wir mal den Jungen her (und ich glaub net, dass der soooo wahnsinnig labil war oder irgend eine psychische Störung hatte): Zweimal nicht zum Abitur zugelassen und dann auch noch der Schule verwiesen wegen "Ungehorsam gegenüber den Lehrern" (diese Angaben hab ich uas den Nachrichten aufgeschnappt, werden also nicht mal zu 80% korrekt sein). Und das, während sein ganzes Umfeld (Familie und Lehrer) immer wieder auf ihn einhämmern, dass er gute Leistungen bringen muss, dass er sonst nix wert ist... etc.
Irgendwann ist er so weit, dass er sein letztes Selbstvertrauen verliert und depressiv wird. Schließlich hat er die Nase voll und will sich umbringen. Doch dann fällt ihm ein, dass ihm ja eigentlich die Lehrer diese ganze Situation eingebrockt haben (ein fataler Denkfehler, denn in Wirklichkeit isses ja die Gesellschaft) udn da beschließt er, sich wenigstens noch an denen zu rächen, bevor er sich die Kugel verpasst.
Klingt das alles so abwegig? Hat das soviel mit mentaler Labilität zu tun?
Haltet ihr das alles für übertrieben? Dann guckt mal über's Meer: In den USA passieren diese ganzen Amokläufe nur in öffentlichen Schulen, die teilweise soviel Bildung vermitteln wie Dritte-Welt-schulen, da wo nur die Leute zur Schule gehen, deren Eltern zu arm sind um sich eine bessere zu leisten. Viele Jugendliche dort verfallen schon im Teenageralter in Depressionen und Existenzängste und wenn man sich die Arbeitspolitik in den USA aguckt, muss man fast schon sagen, berechtigterweise.
In Japan, wo der Leistungsdruck auf Kinder und Jugendliche unbeschreiblich groß ist, weil jede Familie unbedingt ein Wunderkind züchten will. Wo Kinder von 8 bis 17 Uhr in der Schule sitzen und dann von 17 bis 22 Uhr zu Hause Aufgaben machen. Wo Kinder mit 12 Jahren schon über Symptome von überhöhtem Stress klagen, wie man sie sonst nur bei Erwachsenen mit 40 oder 50 Jahren kennt. Wo Jugendliche sich mit 15 Jahren das Leben nehmen, weil sie eine prüfung nicht schaffen.
Sicher, von alledem sind wir noch weit entfernt, aber wie lange noch?! Der Druck der Leistungsgesellschaft auf die jüngere Generation ist heutzutage schon hoch genug und entlädt sich imemr wieder in solchen Tragödien wie eben gestern. Sicher, diese Taten sind zu verurteilen, keine Frage. Aber sind nicht auch die Umstände die einen ansonsten mental völlig normalen Jungen zu so einer Schreckenstat treiben, ebenso zu verurteilen??
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ΑΓΕΩΜΕΤΡΗΤΟΣ ΜΗΔΕΙΣ ΕΙΟΙΤΩ.
BERGE BRAUCHEN KEINE MENSCHEN!
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