
04-07-2002, 14:23
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Aus RP-Online
Zitat:
Luxemburg (rpo). Team-Telekom-Manager Rudy Pevenage hat angedeutet, dass Jan Ullrich an seinem Wohnort Merdingen in schlechte Gesellschaft geraten sei. Der Ullrich-Arzt Karlheinz Birnesser wollte eine Einnahme von Drogen auf einer Party oder in der Disco nicht ausschließen.
Eine Kündigung des Vertrages, so Team-Manager Pevenage weiter, sei "eine Möglichkeit". Zuerst wird jedoch die B-Probe abgewartet."Es gibt bekanntlich diese Klauseln in den Fahrer-Verträgen, dass bei Doping-Nachweis die fristlose Kündigung droht, aber wir müssen jetzt erst einmal abwarten und alle Umstände klären", sagte Pevenage.
Zugleich deutete er an, dass Ullrich an seinem Wohnort Merdingen und Umgebung "in letzter Zeit mit den falschen Leuten" verkehre. Bei einer unangemeldeten Kontrolle in der Rehabilitation nach einer Knie-Operation wurde bei dem 28-jährigen Tour-de-France-Sieger von 1997 am 12. Juni das Stimulanzmittel Amphetamin in der A-Probe nachgewiesen. Die B-Probe steht noch aus.
Hinter den Kulissen arbeiten die Ullrich-Anwälte auf Hochtouren, um eine Verteidigungs-Linie aufzubauen. Team-Sprecher und Ex-Profi Olaf Ludwig erklärte: "Alle Beteiligten müssen sich zunächst zusammensetzen, bevor wir sagen können, wie es weitergeht und welche möglichen Konsequenzen es geben wird." Ullrich-Arzt Karlheinz Birnesser hatte gegenüber dem Nachrichtensender n-tv erklärt, sein Patient könne sich den positiven Befund nicht erklären. Birnesser schloss nicht aus, dass der Radprofi bei einem Disko-Besuch oder auf einer Party Drogen genommen haben könnte.
Der Doping-Experte und Molekular-Biologe Werner Franke meldete sich am Donnerstag im ARD-Morgenmagazin mit harter Kritik an den Doping-Praktiken im Radsport zu Wort. "Der Radsport ist mittlerweile so versaut. Dem kann dieser neue Fall nichts mehr anhaben", sagte Franke und sprach von einer "kriminellen Szene". Die Strafen seien so niedrig, dass sie niemanden abschrecken.
Jan Ullrichs Manager Wolfgang Strohband befürchtet nach dem positiven Doping-Befund des Rad-Olympiasiegers und Tour-de- France-Gewinners keine Kündigungen der millionenschweren Sponsorenverträge. "Ich habe die Sponsoren informiert. Von ihnen gibt es keinerlei Reaktionen in Richtung Vertragsauflösung", sagte Strohband. Zum Aufenthaltsort seines Klienten wollte er sich nicht näher äußern. Es wird vermutet, dass Ullrich sich vorübergehend ins Ausland zurückgezogen hat.
Übrige Telekom-Starter routinemäßig getestet
Dem neunköpfigen Tour-Team wurde die Nachricht über den Doping- Fall ihres Kapitäns am Mittwochabend in einer Mannschaftssitzung mitgeteilt. Am Donnerstag starteten die Fahrer zu einer Trainingsfahrt, um die Strecke des Team-Zeitfahrens vom kommenden Mittwoch zu studieren und sich eventuell auch von den deprimierenden Neuigkeiten abzulenken. Am Abend musste sich das Team zur obligatorischen Blut-Kontrolle bereit halten, der sich alle 189 Tour- Starter vor dem Prolog am Samstag unterziehen müssen.
Tour-de-France-Direktor Jean-Marie Leblanc hat die positive Doping-Probe des Olympiasiegers als "Zeichen eines zerstörten Jungen" gewertet. "Ich bin überrascht und sehr enttäuscht", sagte Leblanc in Luxemburg. "Man muss sich fragen, warum sich ein Athlet, der keine Wettkämpfe bestreitet, dopt", erklärte Leblanc. Er vermutet, dass Ullrich seit seinem Autounfall unter Alkoholeinfluss in einer schweren moralischen Krise stecke. Leblanc will abwarten, wie sich der Fall Ullrich weiter entwickelt, deutete aber an, dem Tour-Sieger von 1997 die Tür für ein Comeback offen zu halten, "wie wir es mit Richard Virenque taten".
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Zitat:
Wir sind im Augenblick dabei, zu prüfen, ob es im öffentlichen Interesse liegt, ihnen mitzuteilen, ob wir die Informationen haben, die Sie erbitten, und ob es, sollte das der Fall sein, im öffentlichen Interesse liegt, Ihnen diese Informationen zur Verfügung zu stellen.
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