Zitat:
Original geschrieben von Moltke
Mein lieber Raskolnikow, ich habe Schopenhauer gelesen und daher kannst du mich mit so einfachen Kunstgriffen, wie, meine Aussagen unzulässig auszudehnen und ihnen Dinge hinzuzufügen, die ich nicht geschrieben habe, nicht hereinlegen.
So etwas langweilt mich und ich fordere dich auf, solche simplen, leicht durchschaubaren Tricks in Zukunft zu unterlassen. Sie sind billig.
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Hihi, was soll ich schon sagen...
Nun zu deinem Spanier: Der ist doch auch bloß ein Getaufter, das heißt ein Anpasser bzw. - da dir dieser Begriff ja eher geläufig ist - ein Assimilierter. Als Juden kannst du ihn, wenn es dir um die Religion geht also nicht gelten lassen.
Über Religion rede ich eigentlich nicht. Ich rede über den üblen Rassen-Antisemitismus. Und der ist nun wirklich den Juden nicht eigen.
Da du offenbar über die Kritik von Juden an ihrer Religion sprichst - das ist doch nichts besonderes. Denn natürlich sitzen auch die stärksten (und überzeugendsten) Kritiker der christlichen Religion unter den Pastorensöhnen und Philosophen des christlichen Kulturraums. Das ist beinahe ein Naturgesetz, dass man - sofern man ein freier Denker ist - die eigene Religion - sofern man eine hat - am ehesten kritisiert und sich erst dann den anderen zuwendet.
Und dass Heine gegen Religion als Herrschaftsinstrument generell atwas hatte, nimmt auch nicht wunder. Denk an das "Eiapopeia vom Himmel, womit man einlullt das Volk, den Lümmel etc." Denn mit dem ganzen Monarchiemist (

) hatte er wahrlich nichts am Hut.
Meine Meinung über Juden: Es sind
Menschen, die von den Herrschenden und vom "gesunden Volksempfinden" zu einer speziellen Art Volk gemacht wurden. Dieses Volk hatte seit seiner Vertreibung aus Palästina viel zu leiden. Unnötigerweise. Und hat dennoch entscheidende Beiträge geleistet zur gesamten europäischen Kultur...
Und überhaupt ist das entscheidende Wort dabei der "Mensch". Es sind Menschen wie alle anderen.