CSU-Politiker wollen PC-Spiele verbieten lassen
Montag, den
03.12.01 11:41
aus den Bereichen Internet / WWW, Politik
Daß deutsche Politiker sich in Sachen PC und Internet nicht gerade mit Ruhm bekleckern weiß inzwischen jedes Kind, denn bis auf wenige Ausnahmen ist diese "neuzeitliche" Entwicklung offenbar spurlos an den Parlamentarieren vorbeigegangen.
Böse Spiele
Doch der Gipfel des Unverständnisses kommt nun von zwei CSU-Politikern aus Bayern. Da fordert doch tatsächlich ein sichtlich "besorgter" Staatssekretär im bayrischen Innenministerium, daß Spiele wie Patrizier 2", "Anno 1503" und "Sim City" auf dem Index landen sollen. Manfred Bodmeier, so der Name des Politikers, sieht es als erwiesen an, daß diese Spiele einen großen volkswirtschaftlichen Schaden anrichten können. Der Grund sei das hohe Suchtpotential das in ihnen stecke und das Spieler kaum mehr zum Schlafen kommen lasse.
Bayrische Inquisition
Ins gleiche Horn bläst dann auch sein Chef, der bayrische Innenminister Beckstein. Der begrüßte Bodmeiers Vorschlag und fordert sogar die Harry Potter-Verfilmung stoppen zu lassen, ebenfalls eine Bodmeiersche Schnapsidee. Hatte der doch im Brustton der Überzeugung behauptet, Kinder würden durch die Harry Potter Bücher und Filme, zur Nachahmung des Okkulten animiert. Glaubt man Bodmeier noch seine großväterliche Besorgnis, die man aber auch durchaus als sture katholische Verbohrtheit bezeichnen kann, so sollte ein Landesinnenminister einen solchen Unsinn nicht auch noch unterstützen.
Denn daß dieser auch nicht gerade der Klügste in Sachen Internet ist, bewies er erst kürzlich als er ein Kryptographieverbot forderte. Er bezog sich dabei auf das Anti-Terrorpaket von Innenminister Schily, das nach seiner Meinung nicht weit genug ging.
Kopiert hab ichs von
Hier gelesen hab ichs das erste mal heute morgen in der WAZ....