Die Busfahrt
Da mein Auto zur Zeit mal wieder in der Werkstatt ist, muss ich mit dem Bus nach Hause fahren – öde! Kaum steige ich ein, merke ich , wie heiss es im Bus ist. Ich rieche den muffeligen Geruch der schon etwas älteren Sitze. Nach mir steigen noch ein paar Schüler ein – der Bus scheint gleich zu platzen. Ich habe einen Sitzplatz ergattert – nicht alle haben dieses Glück. Insgeheim lache ich über die Alten und Rentner, die sich über die Jungen aufregen die ihnen keinen Sitz anbieten. Selber schuld, wieso müssen die auch immer zur Hauptverkehrszeit ihre Einkäufe etc. erledigen. Der Bus fährt los. Die Sonne scheint mir ins Gesicht, es ist brütend heiss. Ich fange an zu schwitzen und versuche meine Augen zu schliessen. Es geht nicht- die Sonne scheint mir einfach zu doll ins Gesicht. Vor mir setzt sich ein Schüler seinen Walkman auf und lässt mit max. Lautstärke die Musik laufen. Wenns wenigstens gute Musik wäre. Leider ist es Techno – das wird ne lange Heimfahrt. Ich beobachte die anderen Schüler – sie unterhalten sich lautstark über sehr uninteressante Dinge und quietschen herum, wenn sie meinen, etwas lustiges gesagt zu haben. Das Mädchen weiter vorne im Bus, das aussieht wie ein Junge, schaut mich verächtlich an. Sie kann mich nicht leiden – das weiss ich. Ich kann sie auch nicht leiden – soviel ist sicher. Es wird lauter und lauter – oder scheint es mir nur so? Irgendwie hab ich ein komisches Gefühl im Magen – ob das die Wärme, der Geruch oder das Schaukeln des alten Busses ist? Ich weiss es nicht. Ich schliesse die Augen für einen Moment, doch ich muss sie gleich wieder aufmachen.
Gerne würde ich jetzt etwas trinken- aber ich hab nichts dabei. Ausserdem bin ich gleich zu Hause.
Der Bus hält an, ich steige aus. Hinter der Busbude bleibe ich einen kurzen Moment stehen, verschnaufe, hole kurz Luft. Langsam setzte ich mich in Bewegung. Das Mädchen, dass mich nicht leiden kann, ruft mir etwas hinterher. Ich hab es kaum gehört, bin wie in Trance.
Langsam gehe ich weiter, am Tante Emma Laden vorbei und den steilen Kiesweg hinauf nach Hause.
Ich erhole mich von der Hitze die ich im Bus ertragen musste, obwohl es hier draussen trotzdem sehr heiss ist.
Die Vögel zwitschern, im sanften Wind wiegen sich die Kronen der Ahornbäume. Es ist wie im Paradies.
Ich bleibe kurz stehen und schliesse die Augen – schön. Als ich in unserem Haus im Flur stehe, hole ich mir erst mal ein Eis aus der Kühlturhe – hmmm! Ich setz mich hin und sammle Kraft für den nächsten Tag – den dann muss ich wieder mit dem Bus fahren........
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"No chord of music has yet been found
to even equal that sweet sound
which to my mind all else surpasses
an auto engine and its puffing gasses."
You can`t cheat death
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