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Alt 01-09-2003, 17:48
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NodMot NodMot ist offline
Yuris Leibwache

 
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Eigentlich gefiel mir Hakkinen am besten, da die Auswahl aber nur aktuelle Fahrer betrifft, schwanke ich zwischen M. Schumacher und Montoya.

Ich finde Schumacher gut, weil er nun mal ein absoluter Ausnahmefahrer ist, sowohl fahrerisch, aber auch vom Ehrgeiz und allem was dazu gehört.
Fahrerische Beispiele hat er genügend abgeliefert, er ist 2mal in einem Benneton Weltmeister geworden, dabei im ersten Jahr mit einem absolut unterlegenen Ford-Motor (auch wenn er es wohl nicht geworden wäre, wenn Senna die Saison hätte zu Ende fahren können) und auch im zweiten Jahr mit einem Wagen, mit dem andere nicht im Grenzbereich fahren konnten (siehe die vielen Ausrutscher von Alesi und Berger bei den Testfahrten, die beide sagten, daß das Auto in ihren Augen keinen Grenzbereich habe und direkt wegrutsche). Dann hat er bei einigen Regenrennen in einem unterlegenen Auto gezeigt, was möglich ist (z.B. 1996 mit dem Ferrari in Barcelona).
Und neben dem fahrerischen Können ist er andauernd bestrebt, das beste aus allen/allem herauszuholen. Wenn man beispielsweise sieht, was ein Villeneuve aus einem BAR-Team herausholt (das Team gurkt seit Jahren hinterher) und das Schumi bereits im zweiten Ferrari-Jahr an der WM gekratzt hat, obwohl die auch ganz unten waren, dann kann man in etwa erahnen, wie er die Jungs antreibt und daß er auch ein guter Entwicklungsfahrer sein muß.

Neutral an ihm finde ich sein Verhalten und daß er in der Schweiz wohnt.
Sein Verhalten an sich mag teilweise arrogant rüberkommen, ob er wirklich so ist, können vermutlich nur die beurteilen, die ihn im RL kennen. Früher ist er ja teilweise wirklich wie ein Roboter rübergekommen, später hat er dann ja auch mal Gefühle gezeigt. Er wirkt aber teilweise immer noch "sehr hart", aber das mag auch Fassade sein, denn einer wie er wird auch genervt sein, wenn er nirgendwo mal in Ruhe hingehen kann, oder wenn er täglich x Briefe bekommt, wo Leute schreiben, daß sie in einer Notsituation wären und es ihm ja gar nichts ausmachen würde, wenn er von seinem vielen Geld gerade ihnen 1 Million Euro abgeben würde.
Zum Schweizer Wohnsitz:
Wenn man sieht, wieviel prominente Leute bereits Ärger mit dem Finanzamt hatten, kann ich ihm das nicht verübeln. Sicherlich sind da auch Steuerhinterzieher bei, aber in Deutschland mit seinem komplexen Steuerrecht hat man mal schneller einen Fehler gemacht, als man denkt, tortz der besten Experten. Wenn das Finanzamt will, findet es fast immer etwas. Würden sie so etwas wie in der Schweiz/Österreich zulassen, daß man den Steuersatz (bzw. die zu zahlenden Steuern) individuell aushandeln kann, könnte man hier vielleicht mal eben 5 Millionen im Jahr mehr einnehmen, auch wenn ich glaube, daß der Rummel um ihn hier zu groß wäre.

Was ich auch nicht gut finde, ist die Unfairneß, die er (zumindest früher) immer an den Tag gelegt hat. Bei Hill konnte man mit positivem Denken ja noch an ein evtl. Unfall glauben (aber auch nur bedingt), daß gegen Villeneuve war eine Frechheit. Ob er immer noch so ist/wäre, lässt sich schwer sagen, vielleicht hat auch dort ein Reifeprozeß bei ihm stattgefunden. Mit Hakkinen war es eigentlich immer im fairen Rahmen. Vielleicht zeigt die diesjährige Saison ja noch etwas zu dem Thema.

Wer der beste an sich war, kann man IMHO nicht so einfach beantworten. Senna hatte vermutlich mit Prost einen größeren Konkurrenten. Ob er der bessere Fahrer war, hätte man nur sehen können, wenn der Schumacher der 90er (Ende), bzw. um den Jahrtausendwechsel gegen den Senna der späten 80er mal in einem gleichwertigen Auto gefahren wäre. Senna hat sich aber zumindest getraut, gegen einen gleichwertigen Fahrer im gleichen Team anzutreten, das traut sich Schumi nicht. Dafür war Senna vermutlich ein schlechterer Entwickler, seine Jahre bei Ferrari haben die Scuderia nicht so nach vorne gebracht.
Unfair konnte er auch sein, haben sowohl er, als auch Prost im Kampf um die WM zum Abschluß der WM Ende der 80er gezeigt.
Und einen Fangio kann man vermutlich gar nicht mehr vergleichen und die meisten von uns werden nie ein Rennen von Fangio gesehen haben.


Montoya gefällt mir, mit seiner kompromißlosen Fahrweise, auch gegen große Namen nicht nachgebend (er fährt ähnlich gegen Schumi, wie Schumi das mal gegen Senna als noch relativ Namenloser getan hat).
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