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Alt 28-11-2003, 23:13
Hitman Hitman ist offline
Kanes rechte Hand

 
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Style: WarCraft
Ich habe dich noch nie so gesehen.

Le'akems Kopf ruckte herum und er blickte Demona funkelnd in die Augen.
In den letzten Stunden war der Vampir durch die dunklen und verwaisten Gassen, der Stadt gestreift und hatte seine Frustration und seinen Schmerz an allem ausgelassen, was er an Lebendem, aber vor allem Fühlendem, gefunden hatte, er konnte sich an keines der Gesichter erinnern, das er verstümmelt oder an dessen Furcht er sich gelabt hatte, denn alles war in seinem Blutrausch zu einer roten pulsierenden Befriedigung seiner niedrigsten Instinkte geworden.
Er ließ von der bewusstlosen Wache, die er gerade an eine Wand gedrückt hatte ab, wodurch diese hart zu Boden fiel und wandte sich Demona nun ganz zu.


Wer Wind sät wird Sturm ernten. Liebste.

Dem letzten Wort folgte ein Tritt, mit Le'akems schweren, eisenbeschlagenen Stiefeln, gegen den Oberkörper der Wache, dessen Rippen mit einem Knacken brachen.

Wir hatten nicht vor, wie du es nennst "Wind zu säen", wir wollten dir nur die Augen öffnen. Du hast es doch von ihm gehört, deine Menschlichkeit macht dich schwach! Du musst deine Gefühle ablegen, so wie ich... Dann wirst du perfekt... wir könnten ihn endlich töten...

Nein, ich werde meine Menschlichkeit niemals aufgeben, sie macht mich zu dem, was ich bin und ich kann mit ihrer Hilfe noch mehr werden und jetzt, geh!

Du wirst deinen Fehler noch bitter bereuen! Ich freue mich auf den Tag, wenn du zurückgekrochen kommst! So und jetzt werde ich mal sehen, wen du noch nicht von der Straße vertrieben hast, ich habe Hunger.

Demona verschwand in die Schatten der nächtlichen Stadt. Le'akem blickte ihr ausdruckslos hinterher, dann wandte er seinen Blick zum Himmel. Er fühlte sich seltsam befreit, von seinem Zorn, von der Last, die ihm Demona gewesen war und von seinen Versprechen dem Grafen gegenüber. Das Gespräch eben und die Blutorgie hatten wie ein reinigendes Gewitter an einem Sommertag gewirkt.
Er sah sich nach der immer noch bewusstlosen Wache um, lächelte, ging näher an sie heran, hob währenddessen die beim Kampf zerbrochene Lanze auf, kniete sich neben den Verlierer hin und biss ihm genüsslich in den Hals, er nahm nur ein paar Züge, da merkte er, dass der Mann schon fast die Schwelle des Todes überschritten hatte. Er schnitt sich den Unterarm auf und hielt ihn an den Mund des Mannes, er fing an zu schlucken.


Ahh, seine Reflexe scheinen noch zu funktionieren. Jetzt schlug er seine Augen auf, ein wenig erschreckt, aber doch, mehr überrascht Hey, heute ist dein Glückstag, du darfst weiterleben und zwar wie du willst! Ich mache dich zwar zu einem Vampir, aber dafür musst du mir nicht vollkommen dienen. Ich erwarte nur von dir, dass du Augen und Ohren hier in der Stadt offen hältst und mir so oft es geht Meldung machst, hast du verstanden? Der Mann versuchte zu nicken, verzog aber sein Gesicht vor Schmerzen. Keine Sorge... Wie heißt du überhaupt?

Krr.. Krryystian.

Ah, Krystian, mein Name ist Le’akem. Also, keine Sorge deine Wunden werden verheilen, du solltest nur in Zukunft darauf verzichten mit Silberbesteck zu speisen, die anderen Geschenke, ein Vampir zu sein, überlasse ich dir herauszufinden. Ich lasse dich jetzt allein, du solltest im Morgengrauen wieder wohlauf sein.

Le'akem stand auf, er hasste sich dafür, was er gerade getan hatte, aber sein Sieg forderte Opfer, das hatte er schon immer getan... Er blickte wieder zum Himmel, lächelte ein letztes Mal und verwandelte sich in eine Fledermaus um weit, weit weg zu fliegen.