"Trägt Sharon Uniform, oder Abzeichen ?"
Zur Zeit nicht, wenn er auch General a.D. ist.
"OK, nach der Beantwortung der ersten Frage, lautet die zweite, ob er standrechtlich erschossen werden dürfte, sollte er gefangengenommen werden ?"
Nein, da er kein Armeeangehöriger mehr ist. Also Nichtkombattant.
"Falls ja, erübrigt sich Frage 3, falls aber nicht, frage ich mich, warum das mit Arafat geschehen dürfe, denn er ist ebenso der gewählte Vertreter eines Volkes, dessen Land von der UN anerkannt ist ?"
Das darf mit Arafat nicht geschehen, da er stets Uniform trägt. Außerdem ist seine Unantastbarkeit von Israel im Protokoll von Oslo anerkannt worden.
"Falls Arafat natürlich auch nicht erschossen, bzw. liquidiert werden dürfte, frage ich mich, warum er dann auch auf der Liste stehen soll ?"
Das ist nur eine leere Drohung. Er wird nicht liquidiert.
Abschließend möchte ich noch bemerken, daß diese Bemerkungen das Kriegsrecht betreffen. Es werden jedoch nach dem Krieg Leute wegen Kriegsverbrechen verurteilt und hingerichtet, auf sehr unsicherer rechtlicher Grundlage. Die Alliierten des zweiten Wltkrieges schufen sich gleich ihr eigenes Recht und Gericht, um einige Nazis hinrichten zu könnnen. Heute gibt es einen ständigen Gerichtshof, der ebenfalls auf fragwürdiger rechtlicher Grundlage steht.
Man könnte also Arafat oder Sharon nach Gefangennahme wegen Kriegsverbrechen zum Tode verurteilen, durch einen nationalen oder internationalen Zivilgerichtshof. Das wäre dann aber kein Vorgehen im Rahmen des Kriegsrechts mehr.
Ich glaube aber nicht, daß sie verurteilt würden, wenn der Prozess fair ist (mangelnde Beweise bei Arafat, mangelnde Tatsachen bei Sharon). Immerhin es wäre möglich, aber ein solches Vorgehen stände auf wackeligen rechtlichen Beinen und würde von der Gegenseite sicher nicht als rechtmäßiges Vorgehen anerkannt. Die Rechtspflege gehört in diesem Bereich mehr der Politik, als der Justiz an, sie ist also mehr Ausdruck und Äußerung eine politischen Willens. (Was die Justiz an sich auch ist; aber das führt hier zu weit.)
Wollen wir doch mal so sagen: die Juden haben ihren Staat auf und mit Terror, Gewalt und Krieg gegründet. Die Palästinenser versuchen jetzt den ihren auf dieselbe Weise zu gründen. Dabei dürfen sie aber ebensowenig auf die Rücksicht ihrer Feinde rechnen, wie die Juden damals. (Ben Gurion wäre sicher von den Briten erschossen worden, nachdem er das King David Hotel gesprengt hatte.)
Warum sollen sich die Palästinenser des Terrors bedienen dürfen, selber aber unantastbar bleiben? Darin sehe ich keinen Sinn. Vielmehr wäre dies höchst unsinnig und realitätsfremd. Wer mordet, der muß auch bereit sein, selber sein Leben zu lassen, wenn der Feind ihn im Kampf tötet.
Geändert von Churchill (24-03-2004 um 12:50 Uhr).
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