Fahnenflucht
Zoff bei den Normalos. Jerry legt sich mit seinen Teammitgliedern Mark und Jeannine an. Die Drei mühen sich gerade bei der anstrengenden Kleinarbeit der Wochenaufgabe ab, bei der sie die Fahnen der 10 neuen EU-Mitgliedsstaaten nähen müssen. Jerry lässt keinen Zweifel daran: Er hat „keinen Bock darauf...Und wenn ich keinen Bock habe, kann ich nicht arbeiten." Was das im Ergebnis bedeuten soll, bleibt den beiden anderen nicht lange verborgen. Es sei ihm dann auch völlig egal, wenn dabei etwas schief gehe und für die Zuschauer mache er das auch nicht. Das bringt Mark und Jeannine auf die Palme. Wie aus einem Mund falten sie Jerry zusammen, als sei er ein Stück Stoff für die Fahnen. "Es geht doch nicht darum. Die Wochenaufgabe muss geschafft werden...Es geht einfach darum, etwas zu Essen zu haben!"
Doch die beiden ernsthaften Kritiker werden von Jerry verhöhnt. Er grinst nur: "Was denn...dann mache ich eben Diät". Mark fühlt sich veräppelt und weist den "immerwitzigen" Jerry darauf hin, dass er sich mit den Aufgaben übernehme. "Du willst ja am liebsten die Schwersten Sachen nähen, machst die dann aber nicht fertig und scheiterst daran." Das sei alles andere als Teamarbeit. So könne die Wochenaufgabe nicht geschafft werden.
Nun wird Jerry zickig und macht Grundsätzliches aus dem Zank: "Wir sind da eben unterschiedlich. Ich bin so, und du bist so." Plötzlich ergibt ein Wort das andere. Die beiden Streithähne beschimpfen sich bis Jerry schließlich Mark sogar den Mund verbieten will. "Ach so, immer dann wenn du kein Bock mehr hast, müssen die anderen die Fresse halten, oder was?", kontert der abschließend.
Und so schweigt Mark, während Jerry weiter motzt und sich lustig macht. Jetzt wird es auch Jeannine zu bunt: "Jerrryyy, hey, schneide die Stücke einfach aus...schneide sie aus und dann kommen wir auch weiter." Mürrisch murmelt Jerry irgendwas in sich hinein und legt Nähzeug und Schere trotzig beiseite.
Es ist ja auch kein Wunder, dass Jerry schlecht gelaunt ist. Nicht nur, dass der Normalo für seine unappetitlichen Pinkel-Gewohnheiten eine harte Strafe von Big Brother erhalten hat. Offenbar befinden die meisten Bewohner diese Strafe als völlig gerechtfertigt. Mitleid fürs ständige Klo-Putzen kann er also von den anderen nicht erwarten. "Das geschieht dem Pinkler recht" hatte etwa Jeannine ganz klar festgestellt. Die "niederen" Dienste, die Bloßstellung vor allen, das sind Dinge, die nicht sonderlich gefallen können. Das geht dem sonst so lässigen Jerry mächtig an die Nerven.
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