Sonmokuh: Nee, du kannst dich zwischen Religionsunterricht und Ethik frei entscheiden. Dazu mußt du nicht in der Kirche sein, das geht auch niemanden was an. Zur Bekenntnisfreiheit gehört auch, das man sich nicht bekennen muß, zu welchem Verein man gehört. Oder nicht gehört.
Ich zum Beispiel war nie in der Kirche, habe aber bis zur 6. Klasse beim Religionsunterricht mitgemacht. Danach habe ich Konfirmationsunterricht angefangen, aber das war derart niveaulos und die Leute die dahingingen waren derart grobschlächtig, daß ich nicht mehr hinging. Hauptgrund war aber, daß ich über den Glauben nichts erfahren habe. Nachdem ich wochenlang nicht mehr hingegangen bin, hat mir der Pastor durch einen anderen Konfirmanden ausrichten lassen, wenn ich noch länger nicht mehr käme, würde ich aber nicht konfirmiert werden.

Der hat nichts verstanden.
Ja, generell ist die Zeit etwas zu früh, weil man sich in dem Alter gewöhnlich noch nicht damit befasst. Und wenn, dann in zu naiver Weise. Statt Konfriomationsunterricht sollte man den Leuten einen Philosophiekurs in Erkenntnistheorie geben, das würde ihnen eher nutzen, da sie dann früher erkennten, wozu sie sonst vielleicht noch Jahre bräuchten.
Mosch: Ockham, ein deutscher Philosoph, hat geschrieben, daß Entitäten nicht ohne Not vermehrt werden sollten. Das hängt mit der Erkenntnistheorie zusammen. Natürlich kann ich alles mögliche annehmen. Z.B. daß ein unsichtbares, unriechbares, unhörbares, unfühlbares rosa Rhinozeros in meinem Zimmer ist. Aber es ist nicht sinnvoll, das anzunehmen, weil die Welt auch ohne dieses Rhinozeros (als überflüssige Annahme) erklärbar ist. Darum ist es nicht sinnvoll, etwas anzunehmen, bis es zur Erklärung der Welt unumgänglich ist.
Sonst bevölkert sich die Welt eben mit rosa Rhinozerosen, Hexen, Drachen, Trollen und nunja, Göttern.
Und dieses Prinzip nennt sich Ockhams Messer, weil es das wegschneidet, was überflüssig ist.