Zitat:
Für Palästinenser können Juden und insbesondere Israelis grundsätzlich nie etwas richtig tun. Alles was sie machen, ist grundsätzlich falsch. Sie werden Israel auch neimals dankbar sein, daß sie Arafat ausreisen ließen und ihm die Wiedereinreise genehmigten. Hätte es Israel aber nicht genehmigt, hätte es ein großes palästinensisches Geschrei gegeben. Das heißt, alles Gute, was Israel ihnen tut, wird ignoriert und als inexistent behandelt.
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Du hast anscheinend ein völlig falsches Bild der Gegend. Und das Arafat ausreisen durfte wurde sehrwohl geschätzt. Zudem gibt es sehr viele, ich würde sogar behaupten es ist die Mehrheit, Palästinenser die mit den Israelis in Frieden leben wollen und dies auch an vielen Orten(noch) tun.
Aber für die Israelis oder besser gesagt Sharon ist der Tod Arafats sicher kein Freudetag. Denn Arafat war es, der es ihnen überhaupt ermöglicht hat, die Mauer zu Bauen und die Gründung eines unabhängigen Staates in den Hintergrund zu stellen. Arafats Prinzip der Maximalforderung und somit verunmöglichung von Verhandlungen haben Sharon bemächtigt seine Politik durchzuführen.
Nun da Arafat tod ist, müsste Sharon Theoretisch wieder verhandeln und sich an die Friedensabkommen halten, welches die Gründung eines unabhängigen Staats im Jahre 2005 vorsieht. Und es gibt genug vernünftige Leute in Israel, die dies fordern werden.
Ach ja, ich möchte noch die Meinung eines Israelischen Schriftstellers (glaube jedenfalls dass er einer ist

) ahängen. Es passt zwar nicht direkt zum Topic, ich finde es aber eine interessante ansicht und hat doch mit dem ganzen Konflikt zu tun:
Zitat:
Vor einigen Wochen sorgte Sami Michael in der israelischen Öffentlichkeit für Aufruhr, als er in einem Zeitungsinterview erklärte, die Kämpfer der islamistischen Hamas und des Hizbullah seien keine Terroristen. Michael differenziert diese verkürzt wiedergegebene Aussage im Gespräch und erklärt, der bewaffnete Kampf palästinensischer Organisationen sei legitim, solange die Angriffe im besetzten Westjordanland und im Gazastreifen ausgeführt würden - und nicht innerhalb Israels. Selbstmordattentate gegen Zivilisten verurteile er aufs Schärfste. Auch dürfe ein uniformierter Soldat in Tel Aviv, Haifa oder Jerusalem kein legitimes Ziel palästinensischer Terroristen sein. Anders stehe es um Soldaten, die jenseits der «Grünen Linie» stationiert seien, an Checkpoints oder zur Bewachung von jüdischen Siedlungen. Ihre Präsenz als Besatzungsarmee rechtfertige bewaffnete Angriffe. In diesem Fall müsse man von palästinensischen Freiheitskämpfern und nicht von Terroristen sprechen, sagt Michael. Schliesslich würde auch er sich mit allen Mitteln wehren, wenn syrische Soldaten morgen seinen Wohnort, die Küstenstadt Haifa, besetzten und gar Siedlungen errichteten. «Wäre ich deshalb ein Terrorist?», fragt Michael.
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Noch meine Meinung zum Ableben Arafats. Er war ein grosser Mann und hat vieles geleistet, doch letztendlich muss man sagen dass seine Politik nach dem Jahre 2000 eher ein Hindernis für den Frieden war. Er hätte problemlos irgendwo ein gutes Leben führen können, doch er hat sich entschieden für etwas zu kämpfen und sich für etwas einzusetzen woran er glaubt. Mit ihm hat Palästina einen grossen Mann verloren, welcher vielleicht zu lange an der Macht war. Ihr wisst ja wie alte Menschen sind, sie werden verbittert und haben Probleme damit Kompromisse einzugehen.