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Alt 15-01-2005, 15:42
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So, erster Versuch eines Foren RPGs:

Nach tagelanger Überfahrt hörte ich die Rufe: "Ich kann sie sehen! Wir sind da!" Als ich an Deck kam, sah ich sie. Es war einfach unglaublich. Ein derart majestätischer Anblick bot sich mir noch nie, und dabei war das Land noch nie eine Monarchie. Sie stand da auf ihrem Podest und schien alle Einwanderer persönlich begrüßen zu wollen. Die Freiheitsstatue. Zwar hatten wir nach dem großen Krieg auch die Freiheit, die so viele Liberale schon seit '48 forderten, aber nachdem die Lage nach mehreren Putschversuchen ziemlich unsicher geworden war, haben wir beschlossen, unser Glück in einem Land zu versuchen, dass mittlerweile mehr als 100 Jahre bestand und selbst während des Krieges nie in Notlagen gekommen ist.


"Name?"
"Hagen...Thomas Hagen"
"Thomas Hagen. Herkunft?"
"Deutschland, Nürnberg"
"Habe ich mir gedacht. Wo hatten sie vor zu leben?"
"Detroit, ich habe da Familienangehörige"
"Hagen...Detroit..."
"Wie bitte?"
"Ach, nichts. Ich war nur gerade in Gedanken."
"Kennen sie die Familie Hagen?"
"Ja...das heißt nein, nie von ihnen gehört?"


Etwas vewirrt und auch verunsichert machten wir uns auf den Weg nach Detroit. Warum verhielt sich die Frau von der Einwanderungsbehörde so komisch, als sie hörte, dass ich mit den Hagens ins Detroit verwandt war? Ich entschloss, ihn zu fragen, sobald ich angekommen bin.


Endlich waren wir da. Detroit. Als wir vor dem Haus meines Cousins standen, verschlug es mir die Sprache. Was hier als Haus vor mir stand würde man in Deutschland ohne große Skepsis als kaiserliches Schloss durchgehen lassen. Wir wurden auch sehr freundlich empfangen und auf meine Frage, warum sich die Frau so komisch verhalten hat, gab er eine ausweichende Antwort und ließ mich im Dunkeln.


Ein paar Tage später hakte ich nach und nachdem ich immer noch keine Antwort erhielt, folgte ich ihm unauffällig in meinem neuen Auto, einem Ford Model A mit satten 40PS, und kam an einem Restaurant an. Mein Cousin und seine zwei Söhne, in lange Mäntel gekleidet, betraten das "Corleone's Pizzas". Eine Weile lang war es ruhig, aber plötzlich vielen mehrere Schüsse. Kurz drauf verließen meine drei Familienangehörigen das Restaurant und ich sag noch eine Schrotflinte unter dem langen Mantel vorblitzen, was mir den endgültigen Beweis lieferte.
In meiner Familie waren Verbrecher.
Ich fuhr wieder zurück zu seinem Haus, wo wir so lange wohnen konnten, bis ich einen anständigen Job hatte. Da wir aber Kost und Logie gestellt bekamen und mein Cousin sich nach seinem Reden darüber freute, dass wir bei ihm wohnten, ließ ich die Arbeitssuche etwas gemütlicher angehen.


Ein paar Tage später sprach ich ihn darauf an, als wir allein in seiner Bibliothek waren. Er gestand mir, wie er zu seinem Reichtum gekommen war. Durch einige "Unternehmungen" gewann er sich den Respekt seines Viertels und letztendlich Anerkennung in der ganzen Stadt. Mittlerweile verdiente er massig Geld allein durch den Import von Whiskey und mehrere Bars und Restaurants. Zusätzlich hatte er noch ein Casino, was ihm mindestens nochmal genausoviel einbrachte.


Er ließ mich allerdings nicht an seinen großen Geschäften teilhaben, was ich ihm auch nicht verübelte, wenn ich auch schon gerne Anteil gehabt hätte. Er gab mir den "Job" auf eines seiner Resaurants aufzupassen, was letztendlich bedeutete, dass ich mir einen geruhsamen Tag machen konnte, abends ein paar Stunden im Restaurant vorbeischaute und dafür sehr gut bezahlt wurde. Damit war ich nicht sehr zufrieden, weil ich auch was tun wollte und nicht nur Geld geschenkt bekommen. Meine Frau wusste zwar von meiner Arbeit, aber glücklicherweise nichts von den Geschäften meines Cousins, sie war schon immer ein gesetzestreuer Mensch.


Als sein Sohn durch einen Verkehrsunfall starb, obwohl ich bis heute nicht glaube, dass es wirklich ein Unfall war, und er sonst nur noch einen Sohn hatte, weihte er mich in seine Geschäfte ein und ließ mich teilhaben. Ich lernte einige wichtige Lektionen und er gab mir endlich "richtige" Arbeit. Mit dem Töten hatte ich kein Problem, im Krieg waren mir mehrere Feinde so nah, dass sie mir ihren letzten Lebensatem ins Gesicht hauchen konnten. Dass es gegen das Gesetz war machte mir auch keine Probleme, weil ich wusste, dass wir dafür nie Probleme bekommen würden, mit all den Richtern, Politikern und Polizisten, die auf unserer Schmiergeldliste standen.