Einzelnen Beitrag anzeigen
  #25  
Alt 21-12-2003, 22:40
Benutzerbild von Der_Mosch
Der_Mosch Der_Mosch ist offline
Fieser Pappkopp

 
Registriert seit: Jan 2001
Beiträge: 8.505
Der_Mosch ist...
Der_Mosch eine Nachricht über ICQ schicken Der_Mosch eine Nachricht über MSN schicken
Style: cncboard
Malachi wurde jäh aus dem Schlaf gerissen.
"...willkommen auf dem Mars. Die lokale Uhrzeit beträgt ..."
Malachi streckte sich etwas. Die meisten Passagiere waren schon aufgestanden, froh, nach dem langen Flug endlich angekommen zu sein. Er selbst stand auch auf und nahm sein Handgepäck - eine kleine Aktentasche - um darauf zu warten, dass sich der Stau im inneren des Shuttles legt.

Malachi betrat sein Hotelzimmer. Es war schon ziemlich spät, aber Arbeit duldete keinen Aufschub. Er legte seinen Koffer aufs Bett und entnahm ihm den schwarzen Spandex-Anzug, den er auch direkt anzog. Darüber zog er noch einen unauffälligen Pullover und eine geradezu erstaunlich normale Hose. Seine Maske wanderte in die dafür vorgesehene Tasche in seinem Anzug, seine Brille auf seine Nase.
Unter seinem Anzug hatte er sein Messer liegen.
Es war ein grosses Kampfmesser, Militärausgabe. Man konnte es schon fast als Schwert bezeichnen, aber trotzdem passte es hervorragend an seine Schenkeltaschen: es bestand aus mehreren Teilen, die sich im Notfall schnell zusammensetzen liessen.
Sein Blick glitt über die Klinge.
Rostfreier Stahl, gehärtet, geschliffen, die Spitze mit Diamant verstärkt. Eine wundervolle Waffe, die nur einen Nachteil hatte: Sie hatte eine effektive Reichweite von etwa einem Meter, was imZeitalter von panzerbrechenden Handfeuerwaffen nicht viel war. Aber es war das einzige, was er hatte. Und zudem.... Feuerwaffen wollte er nie mehr benutzen.

Nach einiger Überlegung liess er das Messer zurück. Wenn es Probleme gab, würde ihm die Klinge wahrscheinlich eh nicht helfen.
Er blickte noch einmal auf den Zettel, der seinen Auftrag enthielt. Nun, "Auftrag" ar vielleicht zu viel. Das einzige, was der Zettel aussagte, war, dass er gleich einen Kontakt treffen sollte. Malachi streckte noch einmal kurz seine Glieder und begab sich nach draussen in die eiskalte Nacht.


"Das Warten ist Schlafen."
"Der Schlaf ist der Tod."
antwortete Malachi. Das war er also? Er sah nicht aus wie ein Terrorist, Freiheitskämpfer oder ganz einfach Verrückter - Malachi beurteilte seine Arbeitgeber nach der Tiefe ihres Geldbeutels, nicht ihrer geistigen Gesundheit, und hatte genug dieser Art gesehen. Dieser Mann sah aus, als würde er tagsüber im Büro arbeiten und um halb sechs mit seinem Hund spazieren gehen. Naja, es musste ja alle Arten geben, sonst ist das Leben langweilig.
"Bitte, gehen wir doch ins Cafè Andromeda. Dort gibt es eine vorzügliche Sahnetorte. Auch einen kleinen Schluck gegen die Kälte?" Der Mann hatte einen Flachmann gezogen, einen Schluck genommen und hielt in nun Malachi hin.

BLUT SIE BLUT BLUT SIE TOT

"NEIN!"
Malachi schrie fast. Sein Gegenüber zuckte zusammen. Malachi sah ihn an.
"Es... tut mir Leid. Danke, aber nein. Ich trinke nicht... mehr."
Sein Kontaktmann steckte den Flachmann wieder ein und wiess Malachi den Weg zum Cafè.
Die Torte war wirklich gut.
Malachi war beeindruckt. SO hatte noch ein Auftraggeber mit ihm verfahren. Meistens lief es hinaus auf "Pschtpschtpscht hau es einfach in Stücke hier ist das Geld hau AB!!". Dieser Mann... faszinierte ihn.
"Ich danken ihnen noch einmal für ihre Hilfe, Malachi. Und ich sehe, sie fragen sich, was sie überhaupt tun sollen, richtig? Lesen sie das. Alle anweisungen und Informationen, die wir ihnen geben können, befinden sich hier drin. Daher wrd es keinen Grund geben, noch einmal Kontakt aufzunehmen." Er schob Malachi einen versiegelten Brief herüber.
"Bitte... einen Moment."
Sein Kontaktmann, der sich schon zum gehen gewand hatte, drehte sich noch einmal um.
"Was wünschen sie noch?"
"Sie... sind so.... sagen sie, warum soll ich etwas für sie tun? Welche Gründe haben sie?"

Der Mann lächelte.
"Über Gründe werde ich nicht reden, mein Freund. Gründe sollten sie nicht interessieren."
"Sie haben Recht. Ich entschuldige mich."
"Und sie haben Unrecht. ICH habe sie nicht engagiert. Ich bin nur... der Vermittler. Keine Fragen dazu, bitte. sie wissen, dass ich sie nicht beantworten werde. Mein... Klient wollte den besten. Haben wir ihn?"
"Nein."

Der Mann stutzte.
"Was meinen sie mit Nein?"
"Ich bin nicht der Beste. Ich bin der Einzige."

Ein Lächeln.
"Sorgen sie dafür, dass es so bleibt. Einer ist besser als Keiner, oder?"

Ein letztes Lüpfen ds Hutes, dann war er in der Dunkelheit verschwunden.

Morgen würde es beginnen.... was für eine Herausforderung! Hoffentlich nicht seine letzte...