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Alt 14-12-2009, 17:27
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Juggernaut Mechaniker

 
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Zitat von raptorsf Beitrag anzeigen
Wenn man das Ziel schon ausmacht und identifiziert wieso hat man nicht ein paar Grenadiere (oder wie die bei euch heissen) in einen Helikopter gesetzt und diese Tanklastwagen dann am Boden mit Infanterie gestoppt und im Zweifelsfall vernichtet? Das wäre zwar komplizierter gewesen, aber hätte sicherlich weniger Opfer gegeben und das Prestige der Bundeswehr hätte nicht gelitten bzw. sogar im Gegenteil wäre gestiegen. Dies wiederum würde langfristig dem "Endziel", die Befriedigung von Afghanistan dienen.
Das Problem war nur, dass man keine eigenen Truppen dafür zur Verfügung hatte. Es klingt vielleicht viel, aber in einem riesigen Land wie Nord-Afghanistan sind 4500 Soldaten nicht viel. Zumal man im Lager in Kundus über keine Hubschrauber verfügt, d.h. man hätte Soldaten, wenn man hätte welche auftreiben können, per Fahrzeug hinschicken müssen was hätte Stunden dauern können und dann kommt es zu zwei Problemen. Wären die Lastzüge überhaupt noch da gewesen und zweitens, wie hätte man sich verhalten sollen? Ein offenes Gefecht mit 60 Taliban wäre mehr als riskant gewesen, denn auch wenn es in den Medien oft anders dargestellt wird. Die Dingos und Fuchspanzer, die wir in Afghanistan einsetzen können gegen RPGs, die die Taliban dabei hatten nicht viel ausrichten können. Die Wahrscheinlichkeit für eigene Verluste bei ~60 bewaffneten Taliban wäre also sehr hoch gewesen und in so einer Situation wäre nach dem Einsatzregeln der ISAF sowieso ein Luftschlag praktisch unausweichlich geworden.
Die Bundeswehr hat in Afghanistan einfach nicht die Mittel um mit derartigen Situationen umzugehen. Die paar Schützenpanzer und Transporthubschrauber die im Land sind sind in Masar-i-Sharif, viele Wegstunden von Kundus entfernt.
Das sinnvollste wäre die Verlegung von Leopard 2 Kampfpanzern und vor allem endlich dem Einsatz von Kampfhubschraubern der Bundeswehr. Damit wäre man endlich in der Lage mit akuten Bedrohungssituationen umzugehen und sie mit wenigen Kollateralschäden selbstständig zu lösen.
Wäre statt einer 250 Pfundbombe, die gewaltige Flächenschäden verursacht, ein Kampfhubschrauber, wie ihn die Bundeswehr besitzt, eingesetzt worden hätte dieser die Tanklaster gezielt zerstören können und Opfer unter den anwesenden Zivilisten (man muss auch beachten, dass sich viele Zivilisten bewusst bei Tanklastern aufhielten obwohl ihnen klar war, dass diese von Taliban erbeuten wurden; viele haben sich also in einem Krisengebiet bewusst in Gefahr gebracht) hätten minimiert werden können.
Aber die Verlegung von schweren Waffen nach Afghanistan würde ja den Anschein eines Kampfeinsatzes bedeuten, zu dem sich unsere Regierung offenbar nicht in diesem Maße bekennen will.

Geändert von bombspy (14-12-2009 um 17:29 Uhr).
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