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Alt 31-10-2002, 05:33
Benutzerbild von Moltke
Moltke Moltke ist offline
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Ah, auf Raskolnikow muß ich auch noch antworten:

Nein, den Roman habe ich nicht gelesen, nur der Plot ist mir bekannt. Vielleicht lese ich ihn demnächst mal. Allerdings, die meisten Menschen sind nicht konsequent. Das ist ja das Fatale und Ungeheure am Menschen, daß er etwas einsehen und trotzdem dagegen handeln kann. Das ist seine Größe und sein Elend.

Was die Assimilationstheorie betrifft, sie habe ich aufgrund langjähriger eigener Erfahrung geschrieben. Assimilation heißt Angleichung und das ist es eben, was die meisten Leute ihr ganzes Leben lang tun, worin sie nach Perfektion streben.
Oder bist du anderer Meinung? Hast du anderes beobachtet?
Und wenn dies aber so ist, so braucht man eine Erklärung warum sie dies tun und was die Folgen sind. Und die habe ich geliefert.

Ein Monarchist bin ich nur bedingt. Denn ich bin, wie der große Friedrich, der Meinung, daß die Völker unterschiedliche Charaktere, Eigenschaften und Fähigkeiten haben. Und entsprechend diesen müssen sie regiert werden. D.h., nicht eine Regierungsform ist für alle Völker gut; sondern das eine bedarf einer starken Hand, während man bei dem anderen nur Milde und Demokratie walten lassen braucht.

Ich gebe zu, ich habe dies in meiner Theorie nicht erwähnt; ich werde es ihr hinzufügen.

So brauchen die USA gewiß keinen Monarchen, denn sie haben vermutlich das beste Regierungssysteme der Welt und sind in der Lage es zu beherschen; die Deutschen jedoch nicht, weil sie Einheitsdenker sind: die abweichende Meinung ist ihnen stets verhasst. Darum muß hier eine starke Gewaltenteilung ins Werk gesetzt werden um eine Usurpation durch die Demokratie zu verhindern. Das heißt die ständige Unterdrückung einer großen Minderheit durch die Mehrheit. Hierzu müssen nichtplebiszitäre Elemente herangezogen werden, wobei die Monarchie aufgrund der historischen Bedeutung der Königsweg ist. Ein unabsetzbarer Monarch hat die Möglichkeit Dinge zu tun, die ein abhängiger oder auf Zeit gewählter Mann nicht tun kann; die Vererbbarkeit des Thrones wiederum verhindert Manipulationen an der Thronfolge durch einen eventuellen Dikator.

Ich sage keineswegs, daß alle Macht dem König gegeben sein soll: aber das geht ja schon aus meiner Theorie hervor.

Ich gebe dir drei Beispiele, in denen die Existenz eines Königs segensreich war.
1. Mussolini wurde vom italienischen König in seinen Palast bestellt und abgesetzt. Das war nach der Verfassung vorgesehen und legitim. Mussolini widersetzte sich dem auch nicht und Italien konnte aus der Achse austreten, was sich für seinen politischen Nachkriegsstatus als vorteilhaft erwies. Außerdem hat diese Absetzung höchstwahrscheinlich einen landesweiten Bürgerkrieg zwischen Faschisten und Partisanen verhindert.
2. Der japanische Tenno erklärte durch eine Radioansprache die Kapitulation Japans. Das Militär war dazu nicht bereit; jedoch war er der oberste Kriegsherr und seine Entscheidung war somit bei allen Japanern unanfechtbar. Das hat Japan wahrscheinlich Millionen Tote durch weitere Atombomben und Invasion auf den Hauptinseln erspart.
3. Als die francistischen Militärs in Spanien die Macht schon an sich gerissen hatten, befahl ihnen der König, auf den sie sich immer berufen hatten, in die Kasernen zurückzukehren. Sie taten es und der König stellte die Demokratie wieder her.

Und nun stellen wir uns vor, Deutschland wäre 1933 noch eine Monarchie mit Parlament und Kanzler gewesen. Dann hätte der Kaiser Hitler zu irgendeinem Zeitpunkt absetzen und einen neuen Kanzler ernennen können, nachdem die Sache aus dem Ruder lief, was er auch zweifellos getan hätte. Mit einer neuen, nationalen Regierung hätten dann Friedensverhandlungen aufgenommen werden können. So aber war, nach Hindenburgs Tod, niemand mehr da, der dies konnte, und Hitler ließ sich sicherheitshalber gleich selbst zum Präsidenten wählen. Das ist eben die Gefahr der Demokratie, sie spielt der Dikatur leicht in die Hände. Darum Monarchie für Deutschland.

Nicht immer sind seltsam und veraltet klingende Ideen gleich schlecht, weil sie seltsam und veraltet klingen; diese z.B. ist hervorragend.

Geändert von Moltke (31-10-2002 um 05:37 Uhr).
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