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#1
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![]() Churchill, was willst du? Und wenn du was willst, warum gibst du nicht erstmal? Zum Beispiel genauere Informationen über das Thema, über das du etwas willst? Meine Spontane Antwort in direkter Korrelation zu deiner Frage wäre: Ich halte ihn datumsmäßig für Täglich, wettertechnisch eventuell ein wenig sommerlich, aber auf jedenfall für lange her! Jetzt hoffe ich nur, dass er sich jetzt nicht allzu beleidigt fühlt, wenn er das hier liest, hatte nur leider noch keine Gelegenheit mehr, ihn näher kennenzulernen (was nicht zuletzt auf den Umstand meiner Geburt zu einem wesentlich späteren Zeitpunkt zurückzuführen ist). PS: Wäre ich Mod hier, wäre dieser Thread direkt als unnötig closed ![]()
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Danke Junker: Zitat:
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#2
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Die Ziele der Attentäter in allen Ehren aber die Durchführung war eine reine Katastrophe. Sie haben zwar alle vom Opfertod gesprochen aber umgesetzt wurde er nicht. Warum deponiert Stauffenberg die Tasche unter einem Tisch, anstatt sie bei sich zu behalten und sich möglichst nahe zu Hitler zu stellen? Warum überhaupt so kompliziert? Warum schmuggelt er nicht eine Granate in die Wolfsschanze, stellt sich neben Hitler und zieht den Stift? Und warum muss das überhaupt ein Krüppel machen? Die Erfolgsaussichten wären bei zwei funktionierenden Armen höher. Man hätte die Ziele schlichter fassen müssen. Primär muss Hitler ausgeschaltet werden, der Rest ist Beiwerk. Selbst wenn danach Himmler den Terror fortgeführt hätte, so hätte der Verlust des Führers (nach dem Verlust des Führers ist man bekanntlich führerlos)zumindest kurzweilig den Staat schwer erschüttert und so machnes bewegen können.
Wie gesagt, das Ziel in allen Ehren aber die Durchführung war zu kompliziert. Der Tag selbst bedeutet nicht sehr viel. Schließlich gab es den Widerstand ja nicht nur an diesem einen Tag. Er ist eben das Symbol für die größte aller Bemühungen gegen Hitler.
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Oh, isn't there someone else you can annoy? Friends? Family? Poisonous reptiles? - Manfred in Ice Age |
#3
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![]() Ausserdem dient es als Rechtfertigung, das es auch Menschen hier in Deutschland gab, die sich nicht mit den braunen Zielen identifizierten. Stauffenberg und Co. sind halt überall unsere "Vorzeigedeutschen". Auch gut als Alibideutsche zu verwenden. Reicht das fürs erste? ![]() |
#4
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Ich würde einfach mal sagen: Halt ein Datum. Natürlich gab es den Versuch, aber es wurde halt nichts. Ich würde vielleicht eher eine Bindung zu dem Tag haben, wenn der Anschlag geglückt wäre.
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I ELUCIDATE THE TRUTH OF A CASE FROM NOW ON! |
#5
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Ich würde wahrscheinlich eine Bindung zu diesem Datum haben, wenn die ganze Geschichte um diesen Anschlag nicht so undurchsichtig und merkwürdig unausgegoren wäre.
Ausserdem habe ich zu diesem Teil deutscher Vergangenheit eigentlich nur die Sorte Bindung, die gerade eben ausreicht, nicht in diesselbe Schiene zu rutschen. Ehrlich gesagt, geht mir die heutige Zeit ziemlich auf den Keks. Immer noch müssen Deutsche um ihren Ruf fürchten, Schadensersatzzahlungen leisten, politische Kraftakte und Animositäten hinnehmen, um jaa Sühne zu zeigen und jaa nicht irgendwelchen Verdacht aufkommen zu lassen. ![]() Als ob es Fremdenfeindlichkeit, nationalsozialistisches und faschistisches Gedankengut usw. eine Erfindung "Made in Germany" wäre. Zugegeben.. wir haben das wie so vieles mit der "guten alten deutschen Gründlichkeit" durchgezogen. Aber vielleicht sollte man langsam mal damit aufhören, für die Verbrechen vergangener Tage zu Büßen, die von Leuten begangen worden sind, die zu 98% garnicht mehr leben ![]() Ach, was reg ich mich eigentlich auf?
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Danke Junker: Zitat:
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#6
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@BadDadRS: Solang es noch Überlebende aus dieser Zeit gibt, sei es Opfer wie Täter, ist diese Zeit aktuell und sozusagen täglich präsent. Erst wenn alle Zeitzeugen tot sind, wird man endgültig einen Schlussstrich ziehen können. Und bis dahin sollte man sich schon noch gedulden, immerhin ist das Ganze geschichtlich gesehen noch nicht so lange her.
Zum 20. Juli selbst schließe ich mich weitgehend RedBasti an. Die Ziele in Ehren aber die Umsetzung war grauenhaft. Ein Pistolenattentat wurde abgepfiffen weil sie es nicht mit ihrer Offiziersehre vereinbaren konnten. Sowas finde ich dann schon ziemlich hinderlich. Aber sie waren natürlich in gewisser Weise auch Sklaven ihrer Erziehung/Ausbildung. Aber immerhin hatten sie auch den Mut mehr oder weniger konsequent das durchzuziehen was sie sich vornahmen. Was mich etwas stört, ist dass die Verschwörer später stilisiert und zu Alibideutschen wurden (wie Germane45 schon anmerkte). Also vielleicht für die Geschichte insofern wichtig als dass es zeigt, dass es Widerstand gegen Hitler gab (aus welchen Beweggründen auch immer).
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ΑΓΕΩΜΕΤΡΗΤΟΣ ΜΗΔΕΙΣ ΕΙΟΙΤΩ. BERGE BRAUCHEN KEINE MENSCHEN!
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#7
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Zeigt ja gut, was viele für ein Wissen mit diesem Datum verbinden und was sie selber glauben, was richtig, was möglich und was falsch ist.
![]() Pistolenattentat wurde abgelehnt, weil Hitler eine Panzerweste trug. Sogar in seiner Mütze war eine Stahleinlage eingearbeitet. Der erste Schuss hätte sitzen müssen. Zu einem zweiten Schuss wäre der Schütze nie gekommen, da die umgebenen Personen dies unmöglich gemacht hätten und die Wachen sicher eingegriffen hätten. Dass es darum ging, dass der Adel seine Macht nicht verlieren wollte ist schlichtweg falsch. Von der gesamten Gruppe des Widerstandes hatte nur Stauffenberg die Möglichkeit in die Nähe Hitlers zu gelangen. Stauffenberg musste theoretisch überleben, damit er den Widerstand anführen könnte. Sämtliche Befehle, die mit Valküre ausgegeben wurden oder wären, hatten seine Unterschrift. Also braucht man einen lebenden Befehlshaber, der die neue Richtung vorgibt und keinen Toten. Auch wenn Hitler von der Spitze "weg" wäre, wäre dies noch nicht das Ende. Bei einem Truppenbesuch der Armeegruppe Mitte sollte Hitler erschossen werden. Gezielt von etwa 20 Mann. Wurde abgeblasen, weil man Hitler und Himmler zusammen "erwischen" wollte. Himmler hatte diesen Tag abgesagt. Ohne Himmer sein Ableben hatte man Angst vor einem Bürgerkrieg SS gegen Wehrmacht. Dieses Risiko wollte keiner eingehen. Das hätte man auch verlieren können. Es gab insgesamt etwa 42 Versuche Hitler zu beseitigen mittels Gewaltanwendung. Sämtliche sind gescheitert. Viele im Vorraus, manche nur wegen kleinen Fehlern, einige weil Hitler schlicht Glück hatte. Dennoch zeigt sich daran, dass immer jene, die die Möglichkeit hatten, diese auch nutzen wollten. Mitte 1944 war es eben die Gruppe um Staufenberg, die die beste Möglichkeit hatte. Zuvor war Tresckow der aktivste. Er hatte keine grossen Pläne für danach. Jedenfalls keine konkreten. Die von Stauffenberg waren am weitesten ausgearbeitet, am besten durchdacht, am weitesten vernetzt. Die Verbindungen reichten von Berlin bis nach Paris und Wien. Rommel hätte binnen weniger Tage, wenn er nicht von einem Tiefflieger verletzt wurde, die Westfront geöffnet. Wie da die Westalliierten drauf reagiert hätten bleibt Spekulation, da sie auf die bedingungslose Kapitulation Deutschlands bestanden und keinen Seperatfrieden wollten. Vielen ist nicht bewusst, dass von allen gefallenen Soldaten Deutschlands im 2. Weltkrieg etwa 50% nach dem Attentat fielen. Meiner Meinung nach ein Szenario, worüber man viel diskutieren und vor allem spekulieren kann, was geschehen wäre, wenn das Attentat gelungen wäre. Aber solche Wendepunkte gibt es ja sehr viele in der Geschichte. Wie was wäre geschehn, wenn Cortez nicht losgesegelt wäre, wenn Alexander nicht so früh gestorben wäre, wenn man 1871 auf Bismarck gehört hätte und nicht auf Gebietserweiterungen bestanden hätte, was wäre, wenn Kennedy das Attentat überlebt hätte... Junker |