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Es ist ähnlich wie bei sehr vielen Themen, den Arbeitslosen per se gibt es einfach nicht.
Meine Meinung dazu ist zunächst mal sehr einfach: Hartz IV(+ sonstige Zuschüsse) - damit kann man leben, daher ist es nicht zu gering. Klar man muss sehr gut wirtschaften und kann damit keine Sprünge machen, das ist aber als Existenzsicherung gedacht und das tut es. Viel wahnwitziger ist, dass die Leute ihre Alterversorgung auflösen müssen um sich zu finanzieren ![]() ![]() Aber so einfach ist es leider nicht, da man unterscheiden muss. Es gibt Leute die nach jahrelanger Arbeit unschuldig in der Arbeitslosigkeit landen, denen würde ich mehr zahlen in Abhängigkeit ihrer Zeit in abgabepflichtigen Beschäftigung und ihrer eingezahlten Beträge. Auf der anderen gibt es den Arbeitslosen der den Arsch nie hochgekriegt hat und für die Staat noch nichts getan hat, der braucht ein warmes zu Hause und genügend zu essen und trinken, so dass er überlebt. Und von mir aus auch gern über Lebensmittelgutscheine und etwas Taschengeld zur eigenen Verfügung. Der Staat muss dann auf der anderen Seite für eine adäquate Ausbildung zu sorgen, so dass jeder eine Chance hat dort sich aus eigener Kraft rauszubewegen. Und dann gibt es natürlich noch x-beliebig viele Zwischenstufen. Die andere Seite ist das die Lohnnebenkosten in diesem Land so hoch sind, dass es sich kein normaler Betrieb leisten kann, den Arbeitnehmern so viel Geld zu zahlen, dass die Spanne zwischen erhaltenen Gehalt und Hartz IV angemessen Groß ist um einen Anreiz zu bieten sich selbst aus Hartz IV zu befreien. Einfaches Beispiel ist ein mir Bekannter, der als Familienvater mit zwei Kinder und einem täglichen Arbeitsweg von 70 Kilometer, bei einer 40-h-Woche weniger Geld zum Leben hat, als wenn er zu Hause bleiben würde und sein dann überflüssiges Auto abschaffen würde. Aber das hat nichts mit dem Hartz IV-Satz, sondern mit dem derzeitigen Gehaltsniveau zu tun. Aber das ist ein ganz anderes Thema.
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![]() _______________________________________________________________ "Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber soviel kann ich sagen: es muß anders werden, wenn es gut werden soll."(Georg Christoph Lichtenberg *1742 †1799) "Demokratie ist die Notwendigkeit, sich gelegentlich den Ansichten anderer Leute zu beugen." (Winston Churchill *1874 †1965) "Zwei Monologe, die sich gegenseitig immer und immer wieder störend unterbrechen, nennt man eine Diskussion." (Charles Tschopp *1899 †1982) |
#3
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ansich hast du aber recht. alerdings, weis ich nicht, ob dieser freibetrag bei der rentenversicherung mit angerechnet wird. ich bin für einen mindestlohn oder steuererleichterung bei gering verdienern. ich bin übriegens H4 empfänger und würde mich über mehr geld freuen, ist aber nicht unbedingt nötig. mehr ünterstützung bei kindern würde ich aber gut finden. vorallem weil kinder, die in einem kindergarten waren, auch bei dem sozialen umgang mit anderen usw. besser abschneiden. vermutlich hat sich guido nur ein wenig schlecht ausgedrückt und ist eher für ein mindestlohn, was er vieleicht redlich umgangen hat, weil es in seiner partei nicht so das thema ist. wenn er jedoch meint das h4 empfänger zu viel geld bekommen, bin ich nicht der meinung und bin über den sozialen fortschrit froh den wir haben und finde das nicht sozialistisch. |
#4
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![]() Aber wichtig ist, das die Diskusion wenigstens mal in der Politik angesprochen wird, auch wenn das leider nichts bringen wird. |
#5
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Hartz 4 Empfänger sind zwangsläufig =! Arbeitslose.
Das klingt nun erstmal verwirrend, ist aber ein wichtiger unterschied. Ein Hartz 4 Empfänger ist dazu verpflichtet arbeitechnisch alles an zu nehmen was ihm das Amt so vor die Füße wirft. Man schaut da schon das die Leute irgendwie halbwegs geeignet sind, ändert aber nichts daran das sie es annehmen müssen. Würden sie das nicht tun, gibts 30% Kürzung für 3 Monate und das so weit und solange bis sie am ende da mit + - 0 stehen. In den meisten fällen sind das die bekannten 1 Euro Jobs und da arbeit man auch nicht für 1 Euro die Stunde sondern für 1,25 (von Stadt zu Stadt unterschiedlich) + dem allgemeinen Geld zum Leben was 350 irgendwas betragen müsste. Wenn man das nun auf 4 Wochen verteilt zu jeweiles 30 Arbeitsstunden pro Woche kommt man im schnitt auf einen Stundenlohn (eigentlich nennt es sich Aufwandsentschädigung und nicht Lohn) von 4,16 Euro so im groben, ohne das nun genausten unter die Lupe zu nehmen aber 4-5 Euro sollten schon passen. Jetzt aber zu dem Punkt warum ein 1 Euro Jobber kein Arbeitsloser ist. Das ist so eine Politik klausel denn ein 1 Euro Jobber gilt als beschäftigt und fällt somit aus der Arbeitlosen statistik komplett raus. Wenn es nun also heißt, wir haben hier so und soviele Arbeitlose dann haben wir insgesamt, die Anzahl der Arbeitlose + die 1 Euro Jobber denn unterm strich kommen die meisten 1 Euro Jobber nie wirklich zu einem richtigen Job und bleiben so auf ewig Hartz 4 Empfänger oder die dummen Arbeitskräfte für den Staat. Unter strich könnte man sagen das der großteil der Hartz 4 Empfänger, ob nun mit 1 Euro Job oder ohne, zuhause sitzt und im Hinterkopf hat "Ich habe ja eh keine Zukunft mehr", und das liegt nicht daran weil sie kein Bock zu Arbeiten haben sondern einfach daran weil man ihnen richtige Jobs verwehrt. Bewerbungen an normale Firmen brauch man garnicht schreiben denn die sehen, Hartz 4 und Thema beendet. Jahrelang bei Aldi Regale sortieren ist auch nicht so das wahre, erst recht nicht wenn man zuvor Studiert hat, Berufsausbildung abgeschlossen hat und blöderweise durch einen Krankheitsfall ins Hartz 4 gerutscht ist und die alternativen sind auch nicht viel besser. Was bleibt ist auf unterstützung vom Amt zu hoffen das die einen irgendwie in einen guten Job reinboxen und das ist das andere Problem. Für die meisten Fallmanager vom Job Center sind so einige Leute einfach nur eine Risikorechnung. Da kann man sich wohl bemühen wie man will. Bestes Totschlag argument ist aber "Wollen sie nun einen dauer Hartz 4 Empfänger und lieber 17500 Euro ausgeben für eine Bildungsgutschein um den Hartz 4 Empfänger los zu werden?" Kein Fallmanger wird bei so eine Frage eine Unterhaltung fortsetzten. naja, soviel dazu PS: Was ich sehr interessant finde, wenn man alles rund um Hartz 4 abschaffen würde und die Gelder die der Staat da rein pumpt allen Empfängern direkt auszahlen würde dann würden die Hartz 4 Empfänger und die Personen die vorher da in den Ämtern gearbeitet haben, unterm Strich mehr Geld im Monat haben als jetzt. |
#6
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Westerwelle hat recht - bei diesem Thema aber auch vielen anderne. Nur finde ich die Wortwahl nicht gut - aber wahrscheinlich muss man so reden damit man überhaupt wahrgenommen wird.
Wenn jemand eine zumutbare Arbeit abglehnt, soll er auch entsprechende Konsequenzen tragen müssen. Aber natürlich muss man unterscheiden, ob das ein 20jähriger ist der noch nie wirklich gearbeitet hat oder einer der schon 30 Jahre bei der selben Firma gearbeitet hat, stets Steuern und alles bezahlt hat und noch 3 Kinder ernähren muss. Ich habe heute auf ZDF so eine Sendung darüber gsehen wo das Fernsehen 5 Jahre lang arbeitlose begleitet hat und interviewt hat. Da war einer (ich schätze den so Mitte 40) der keine Ausbildung hat und ganz gut von Harz IV leben kann - denn alle Jobs die er angeboten bekommt würde er weniger kriegen. Wenn er dann doch mal verdonnert wird irngedwo anzufagen wird er halt krank, kommt zu spät oder sonst was "unglückliches" passiert - der macht das richtig professionell und ist sicherlich keine Ausnahme... und sowas ist unsozial! |
#7
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Zumal die Medien manchmal (vor allem in Talkshows) an der Grenze der Legitimität kratzen... §130 StGB könnte da manchmal wirklich in Betracht gezogen werden. |
#8
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Und was man im Fernsehen so sieht, damit wäre ich ganz vorsichtig. Knapp gesagt wird da auch einfach mal nur scheiße Berichtet. Es mag sein das es gewisse Ausnahmen gibt die dem gezeigten sogar entsprechen aber das meiste ist und bleibt einfach nur gestellt. Und davon kann sich auch ein ZDF nicht frei sprechen. |
#9
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ja sicherlich sind das immer extreme Beispiele. Aber diese zeigen doch, dass es möglich ist das System zu bescheissen. Scheinbar ist in Hartz IV wirklich nicht geregelt was passiert, wenn sich einer offensichtlich von der Arbeit drückt und Krankheit und ähnliches vorschiebt.
Es ist sicherlich ein schwieriges Thema und jeder Arbeitlose bzw. deren Situation ist wieder anders. Aber wenn ich höre das ein 25jähriger Hartz IV Empfänger sagt, dass es ihm zu weit ist 20 km zur Arbeit zu fahren dann kann ich nur noch den Kopf schütteln. Einigen (aber sicher nicht allen) wird es zu einfach gemacht "arbeitlos" zu sein - und auch das Beispiel vom ZDF ist sicherlich nicht ein Einzelfall. |
#10
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immo läuft es doch so bei uns ein alg2 empfänger darf kein auto haben wenn er nun nen job angebot vom amt bekommt oder er sich selber auf die suche nach jobs macht landet er bei einer personalleasing firma weil das meistens die einzige chance ist überhaupt arbeit zu bekommen bei der firma ist man dann auf unbestimmte zeit angestellt also solange die einen job für einen haben kann auch gut möglich sein das man nach 4 wochen wieder entlassen wird und dann gleich wieder zum amt rennen muss was soll man denn da machen? für ein paar wochen extra wieder ein auto anschaffen und dann bei kündigung wieder loswerden? wenn man mit öffentlichen verkehrsmitteln fahren muss ist man bei ner 20km entfernung auch ein heiden geld los im monat da stellt sich dann wirklich die frage in wie weit das sinn macht bei einem lohn für ca 6,50-8 euro die stunde
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Ich hab das Rad nicht neu erfunden, doch ich weiß wie man es dreht. Singen Mordballarden,
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