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  #1  
Alt 21-02-2010, 14:25
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Ich kenne auch solche Menschen und im Allgemein geht es ihnen allen besser als jenen ohne Job. Ich denke auch, dass sie besseres verdient haben, aber Arbeitslose zu Sündenböcken dafür zu machen ist töricht und ignorant.
Tut doch keiner... moment.

Zitat:
In seinem Gastbeitrag hatte Westerwelle argumentiert, wer „anstrengungslosen Wohlstand“ verspreche, lade zu „spätrömischer Dekadenz ein“. Er riet, statt über die Frage höherer staatliche Leistungen zu diskutieren, die Leistungen des Steuerzahlers in den Mittelpunkt zu rücken.
Scheinbar doch liest sich für mich zumindest dafür an.

Aber wichtig ist, das die Diskusion wenigstens mal in der Politik angesprochen wird, auch wenn das leider nichts bringen wird.
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  #2  
Alt 21-02-2010, 16:29
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ccdx21 ccdx21 ist offline
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Hartz 4 Empfänger sind zwangsläufig =! Arbeitslose.

Das klingt nun erstmal verwirrend, ist aber ein wichtiger unterschied.

Ein Hartz 4 Empfänger ist dazu verpflichtet arbeitechnisch alles an zu nehmen was ihm das Amt so vor die Füße wirft. Man schaut da schon das die Leute irgendwie halbwegs geeignet sind, ändert aber nichts daran das sie es annehmen müssen. Würden sie das nicht tun, gibts 30% Kürzung für 3 Monate und das so weit und solange bis sie am ende da mit + - 0 stehen.
In den meisten fällen sind das die bekannten 1 Euro Jobs und da arbeit man auch nicht für 1 Euro die Stunde sondern für 1,25 (von Stadt zu Stadt unterschiedlich) + dem allgemeinen Geld zum Leben was 350 irgendwas betragen müsste. Wenn man das nun auf 4 Wochen verteilt zu jeweiles 30 Arbeitsstunden pro Woche kommt man im schnitt auf einen Stundenlohn (eigentlich nennt es sich Aufwandsentschädigung und nicht Lohn) von 4,16 Euro so im groben, ohne das nun genausten unter die Lupe zu nehmen aber 4-5 Euro sollten schon passen.


Jetzt aber zu dem Punkt warum ein 1 Euro Jobber kein Arbeitsloser ist. Das ist so eine Politik klausel denn ein 1 Euro Jobber gilt als beschäftigt und fällt somit aus der Arbeitlosen statistik komplett raus.

Wenn es nun also heißt, wir haben hier so und soviele Arbeitlose dann haben wir insgesamt, die Anzahl der Arbeitlose + die 1 Euro Jobber denn unterm strich kommen die meisten 1 Euro Jobber nie wirklich zu einem richtigen Job und bleiben so auf ewig Hartz 4 Empfänger oder die dummen Arbeitskräfte für den Staat.


Unter strich könnte man sagen das der großteil der Hartz 4 Empfänger, ob nun mit 1 Euro Job oder ohne, zuhause sitzt und im Hinterkopf hat "Ich habe ja eh keine Zukunft mehr", und das liegt nicht daran weil sie kein Bock zu Arbeiten haben sondern einfach daran weil man ihnen richtige Jobs verwehrt.

Bewerbungen an normale Firmen brauch man garnicht schreiben denn die sehen, Hartz 4 und Thema beendet. Jahrelang bei Aldi Regale sortieren ist auch nicht so das wahre, erst recht nicht wenn man zuvor Studiert hat, Berufsausbildung abgeschlossen hat und blöderweise durch einen Krankheitsfall ins Hartz 4 gerutscht ist und die alternativen sind auch nicht viel besser.


Was bleibt ist auf unterstützung vom Amt zu hoffen das die einen irgendwie in einen guten Job reinboxen und das ist das andere Problem. Für die meisten Fallmanager vom Job Center sind so einige Leute einfach nur eine Risikorechnung. Da kann man sich wohl bemühen wie man will. Bestes Totschlag argument ist aber "Wollen sie nun einen dauer Hartz 4 Empfänger und lieber 17500 Euro ausgeben für eine Bildungsgutschein um den Hartz 4 Empfänger los zu werden?" Kein Fallmanger wird bei so eine Frage eine Unterhaltung fortsetzten.

naja, soviel dazu




PS:

Was ich sehr interessant finde, wenn man alles rund um Hartz 4 abschaffen würde und die Gelder die der Staat da rein pumpt allen Empfängern direkt auszahlen würde dann würden die Hartz 4 Empfänger und die Personen die vorher da in den Ämtern gearbeitet haben, unterm Strich mehr Geld im Monat haben als jetzt.
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  #3  
Alt 21-02-2010, 22:04
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Westerwelle hat recht - bei diesem Thema aber auch vielen anderne. Nur finde ich die Wortwahl nicht gut - aber wahrscheinlich muss man so reden damit man überhaupt wahrgenommen wird.

Wenn jemand eine zumutbare Arbeit abglehnt, soll er auch entsprechende Konsequenzen tragen müssen. Aber natürlich muss man unterscheiden, ob das ein 20jähriger ist der noch nie wirklich gearbeitet hat oder einer der schon 30 Jahre bei der selben Firma gearbeitet hat, stets Steuern und alles bezahlt hat und noch 3 Kinder ernähren muss.

Ich habe heute auf ZDF so eine Sendung darüber gsehen wo das Fernsehen 5 Jahre lang arbeitlose begleitet hat und interviewt hat. Da war einer (ich schätze den so Mitte 40) der keine Ausbildung hat und ganz gut von Harz IV leben kann - denn alle Jobs die er angeboten bekommt würde er weniger kriegen. Wenn er dann doch mal verdonnert wird irngedwo anzufagen wird er halt krank, kommt zu spät oder sonst was "unglückliches" passiert - der macht das richtig professionell und ist sicherlich keine Ausnahme... und sowas ist unsozial!
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  #4  
Alt 21-02-2010, 22:25
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Ich habe heute auf ZDF so eine Sendung darüber gsehen wo das Fernsehen 5 Jahre lang arbeitlose begleitet hat und interviewt hat. Da war einer (ich schätze den so Mitte 40) der keine Ausbildung hat und ganz gut von Harz IV leben kann - denn alle Jobs die er angeboten bekommt würde er weniger kriegen. Wenn er dann doch mal verdonnert wird irngedwo anzufagen wird er halt krank, kommt zu spät oder sonst was "unglückliches" passiert - der macht das richtig professionell und ist sicherlich keine Ausnahme... und sowas ist unsozial!
Mit pars pro toto Verurteilungen aufgrund von Medienreportagen wäre ich wirklich vorsichtig. In den Medien werden fast immer Extremfälle präsentiert, weil 0815 Schicksale nicht interessant genug wären und nicht polarisieren würden. Natürlich gibt es Extremfälle, aber deswegen das System in Frage zu stellen ist zu kurz gedacht. Sonst müssten wir schon längst wegen korrupter Politiker die Demokratie abgeschafft haben.

Zumal die Medien manchmal (vor allem in Talkshows) an der Grenze der Legitimität kratzen... §130 StGB könnte da manchmal wirklich in Betracht gezogen werden.
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  #5  
Alt 22-02-2010, 00:33
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Wenn jemand eine zumutbare Arbeit abglehnt, soll er auch entsprechende Konsequenzen tragen müssen.
Gibt es ja, das sind die so genannten 30% kürzungen.
Und was man im Fernsehen so sieht, damit wäre ich ganz vorsichtig.
Knapp gesagt wird da auch einfach mal nur scheiße Berichtet.

Es mag sein das es gewisse Ausnahmen gibt die dem gezeigten sogar entsprechen aber das meiste ist und bleibt einfach nur gestellt.
Und davon kann sich auch ein ZDF nicht frei sprechen.
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  #6  
Alt 22-02-2010, 11:18
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ja sicherlich sind das immer extreme Beispiele. Aber diese zeigen doch, dass es möglich ist das System zu bescheissen. Scheinbar ist in Hartz IV wirklich nicht geregelt was passiert, wenn sich einer offensichtlich von der Arbeit drückt und Krankheit und ähnliches vorschiebt.

Es ist sicherlich ein schwieriges Thema und jeder Arbeitlose bzw. deren Situation ist wieder anders.

Aber wenn ich höre das ein 25jähriger Hartz IV Empfänger sagt, dass es ihm zu weit ist 20 km zur Arbeit zu fahren dann kann ich nur noch den Kopf schütteln. Einigen (aber sicher nicht allen) wird es zu einfach gemacht "arbeitlos" zu sein - und auch das Beispiel vom ZDF ist sicherlich nicht ein Einzelfall.
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  #7  
Alt 22-02-2010, 14:53
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Aber wenn ich höre das ein 25jähriger Hartz IV Empfänger sagt, dass es ihm zu weit ist 20 km zur Arbeit zu fahren dann kann ich nur noch den Kopf schütteln.
naja das muss man auch wieder im verhältnis sehen kommt halt auf den job bzw. die bezahlung drauf an

immo läuft es doch so bei uns ein alg2 empfänger darf kein auto haben
wenn er nun nen job angebot vom amt bekommt oder er sich selber auf die suche nach jobs macht landet er bei einer personalleasing firma weil das meistens die einzige chance ist überhaupt arbeit zu bekommen
bei der firma ist man dann auf unbestimmte zeit angestellt also solange die einen job für einen haben kann auch gut möglich sein das man nach 4 wochen wieder entlassen wird und dann gleich wieder zum amt rennen muss

was soll man denn da machen? für ein paar wochen extra wieder ein auto anschaffen und dann bei kündigung wieder loswerden?
wenn man mit öffentlichen verkehrsmitteln fahren muss ist man bei ner 20km entfernung auch ein heiden geld los im monat
da stellt sich dann wirklich die frage in wie weit das sinn macht bei einem lohn für ca 6,50-8 euro die stunde
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Ich hab das Rad nicht neu erfunden, doch ich weiß wie man es dreht.


Singen Mordballarden,
tanzen Krisentango,
den Mitleidswalzer
mit der Gier Fandango
Wenn die Dämme brechen
kommt die Flut,
mit ihr die Angst
und dann... die Wut.

(DerWIII-Mordballaden)
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  #8  
Alt 22-02-2010, 15:02
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naja das muss man auch wieder im verhältnis sehen kommt halt auf den job bzw. die bezahlung drauf an
das ist ja genau das Problem - weil es "günstiger" und gelichzetig noch einfacher ist, auf Kosten des Staates (also der Steuerzahler) zu leben, lässt man es sich gut gehen mit Hartz IV.

Das bedeutet also, dass entweder die Beiträge von Hartz IV zu hoch oder die Löhne zu tief sind - oder beides.

Deswegen sind die Vorschläge von Westerwelle (zumindest so wie ich es verstanden habe) richtig, vor allem die Lohnnebenkosten (die ja scheinbar in Deutschland extrem hoch sind) runter zu kriegen damit netto mehr in der Geldbörse bleibt.

Und gleichzeitig kann man den Leuten ohne Verpflichtungen (Kinder etc.) sicherlich auch etwas weniger ausbezahlen -dann steigt die Motivation vielleicht auch mal mit dem Rad ein paar Kilometer zu fahren oder halt eine halbe Stunde früher aufzustehen um noch den Bus zu kriegen zur Arbeit.
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