|
#28
|
||||
|
||||
Nun, es scheint doch noch ganz interessant zu werden. Hoffentlich wird das Topic nicht geschlossen, wenn es nun ein wenig hinwegmäandert.
Zitat:
![]() Chris: Eigentlich wollte ich ja nicht auf dich antworten, aber da deine letzten Bemerkungen nichtopportunistischer Art waren, so sei es! Zuzustimmen ist dir, wenn du sagst, daß man nicht die gesamte Persönlichkeit mit dieser Ferndiagnosemethode erkennen kann. Jedoch kann man einzelne Eigenschaften sicher erkennen und einzelne Eigenschaften sind es, die alle anderen Eigenschaften einer Person verderben können, so z.B. die Untreue. Opportunismus ist gewiß nicht so schlimm wie Untreue, jedoch macht sie die Person als Ganze unzuverlässig, da diese ihr Handeln ja nach der stets wechselhaften Umgebung ausrichtet und nicht nach einem inneren Kompaß, so wie ich. In Diskussionsforen halte ich Meinungsfreiheit nach amerikanischem Prinzip für besser, als obrigkeitsstaatliches Denken deutscher Provenienz. Freie Meinungsäußerung ist ein höherer Wert, als Ordnung. "Erst kommt der Mensch, dann die Menschenordnung." (Zuckmayer) Über Moderationsstile zu debattieren ist müßig, solange man sich weigert, die demokratisch-freiheitliche Art auszuprobieren. ONeill: Subsidiaritätsprinzip bedeutet, daß die Entscheidungen auf der unterstmöglichen Ebene getroffen werden. Hier also: durch die Benutzer selbst. Nur wenn jemand z.B. ständig Beleidigungen austeilen oder Seitenweise XXX posten würde, griffe ein Administrator ein, denn diese Dinge können Benutzer nicht selber eindämmen. Raskolnikow: Ich habe die Juden im Dritten Reich nur als Beispiel genommen, weil sie das relevanteste und bekannteste Beispiel einer Assimilation sind, um zu zeigen, daß dieses Phänomen tatsächlich existiert und nicht nur eine Theorie ist. Sie bezieht sich aber auf alle Menschen. Es ist keine Theorie über Juden, sondern über Assimilation, die überall vorkommt. Von der Selbsterhöhung werde ich vorerst nicht lassen. Einerseits ist sie berechtigt, denn ich bin ja tatsächlich den meisten geistig überlegen. Zum anderen macht sie Spaß. Und drittens hat sie den angenehmen Nebeneffekt, Dummköpfe abzuschrecken. Dadurch spart man viel Zeit. Zu den Raskolnikows: Da ist Dostojewski nicht sehr realistisch. Denn die Raskolnikows sind immer am wenigsten bereit, ihre Theorie in die Tat umzusetzen. Es sind eher grüblerische Hamlettypen, als Tatmenschen. Ich habe selber einige kennengelernt. Und im übrigen sind Gedanken keine Verbrechen, sondern dem Denken darf keine Schranke auferlegt werden, da es sonst nicht korrekt funktionieren kann. Daher ist auch meine Staatstheorie nicht auf Diskussionsforen zu beziehen, da es dort um Taten hier aber um Worte geht. Wo es um Worte geht, soll und muß völlige Freiheit herschen; wo es um Taten geht, nicht. Und "Mißtrauen" ist kein Argument. Aber es ist wohl Naturgesetz, daß die Kirchenmaus dem geistigen Adlerflug mißtrauen muß. Wie soll sie auch dem trauen, was sie niemals können und verstehen kann? Geändert von Moltke (31-10-2002 um 00:47 Uhr). |